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„Petzlern“ ein Meininger Naturjuwel

Die Sibirische Schwertlilie blüht in Meiningen
Die Sibirische Schwertlilie blüht in Meiningen ©Manfred Bauer
Die Streuewiese „Petzlern“ am Ehbach ist im Biotopinventar Vorarlberg ausgewiesenMeiningen. (sm) Das im Vorarlberger Biotopinventar ausgewiesene Streuewiesenbiotop „Petzlern“ in Meiningen hat eine Fläche von 14,2 Hektaren. Es befindet sich in Privatbesitz.

Ausgedehnte Rohr-Pfeifengraswiesen mit großem Artenreichtum und markante Einzelbäume kennzeichnen das wunderschöne Riedgebiet. Diese Riedflächen sind, gemeinsam mit anderen Streuewiesen im Rheintal und im Walgau, durch die „Streuewiesenverordnung“ geschützt. Sie sind als extensiv bewirtschaftete Streuwiesen zu erhalten bzw. in solche zurückzuführen. Hier dürfen keine Veränderungen vorgenommen werden, die dem Naturschutz zuwider laufen. Sie dürfen unter anderem nicht gedüngt und vom 15. März bis zur Mahd im Herbst grundsätzlich nicht betreten werden. „Leider ist es so, dass diese Verbote immer wieder missachtet werden. Die Menschen schätzen diese einzigartigen Naturreservate vor der eigenen Haustüre oft zu wenig. Zählen doch die Streuewiesen zu den wertvollsten Lebensräumen für Pflanzen und Tiere“, erinnert und mahnt zugleich, Mag Barbara Harder, Naturschutzbeauftragte der BH Feldkirch.

Tierschutz

In diesen Streuewiesen leben zahlreiche Tierarten. Unter anderem sind das Vögel, die am Boden brüten und sehr empfindlich auf Störungen reagieren. Das kann so weit gehen, dass sie ihre Nester aufgeben und die Brut abstirbt. Barbara Harder bittet eindringlich, dass insbesondere Hundebesitzer gerade in diesen Gebieten ihre Tiere anzuleinen und deren Exkremente einzusammeln. Tierschutz sollte nicht beim eigenen Haustier enden, sondern auch jene Tiere die in diesen Schutzgebieten leben, miteinbeziehen!

Sibirische Schwertlilien

Noch ist die Streuewiese „Petzlern“ nicht allzu stark durch intensiv-landwirtschaftliche Einbrüche geschädigt. Dies hat zur Folge, dass hier noch ein Paradies für zahlreiche geschützte Pflanzen wie die Sibirische Schwerlilie, das Kleines Knabenkraut, die Mehlprimel usw. erhalten geblieben ist. Auch wertvolle Feldgehölze wie Birken und herrlich gewachsene Stiel-Eichen sind vorhanden. Außerdem siedeln in diesem Gebiet noch die Grauammer, das Braunkehlchen und der geschützte und sehr seltene Wachtelkönig. Abschließend wird im Biotopinventar Vorarlberg zur Gemeinde Meiningen festgestellt: „Um die regional bedeutsamen, vielfältigen Florenwerte zu erhalten, drängt sich für den Raum Meiningen ein umfassendes Schutzkonzept in Abstimmung mit den Interessen der Landwirtschaft auf“.

(Factbox)

„Petzlern”
Die schützenwerte Streuewiese „Petzlern” besteht aus drei einzelnen Teilgebieten von denen ein kleiner Teil (nähe Kunert Fabrik) auf Rankweiler Gemeindegebiet liegt. Es zieht sich im Westen entlang des Ehbaches bis knapp zur Herrengasse im Norden. Im Osten ist es durch die Gemeindegrenze von Rankweil begrenzt.

Beschreibung:
Ausgedehnte, durch Einzelbäume und Feldgehölze strukturierte Riedwiesen vom Typ der Mitteleuropäischen und Hohen Pfeifengraswiese (Selino-Molinietum). Die Streuewiesen von Petzlern liegen mit Ausnahme einer Parzelle rechtsufrig des Ehbach-Kanals, an der Gemeindegrenze zwischen Meiningen und Rankweil. Der Großteil der Streuwiesen liegt auf Meininger Gebiet, zwei Parzellen in Rankweil (vgl. Biotop 41405). Im Osten schließen die Streuewiesen im Großfeld (Rankweil, Biotop 41403) an. Das Umfeld der Streuewiesen wird im Wesentlichen von landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen (Grünland, Maisäcker) gebildet. Die Bestände sind floristisch äußerst reichhaltig und beherbergen große Populationen stark gefährdeter Arten. Auch zoologisch ist das Gebiet von großer Bedeutung, genannt sei das Vorkommen des Wachtelkönigs (Crex crex).

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