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„Bin eine gesunde Mischung“

Seit 1995 ist Claus Haberkorn Mitglied der Bregenzer Faschingsgesellschaft.
Seit 1995 ist Claus Haberkorn Mitglied der Bregenzer Faschingsgesellschaft. ©VOL.at/ Paulitsch
Bregenz - Den Gildenball sieht Claus Haberkorn als willkommene Abwechslung zum Alltag, der sonst oft ernst genug ist.

Claus Ha­berkorn hat eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Und das sowohl in beruflicher als auch gesundheitlicher Sicht. Vorerst aber zur erfolgreichen beruflichen Laufbahn: Nach der Matura an der Handelsakademie und dem Bundesheer stieg der heute 60-Jährige in das von seinen Großeltern gegründete Unternehmen Haberkorn ein. Zuerst noch als Lagerist und Sachbearbeiter tätig, kletterte er die Erfolgsleiter recht schnell bis ganz nach oben. Zuletzt, bis 2005, war Haberkorn beim Unternehmen als Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender tätig, bis – zu Beginn noch harmlos vermutete – Magenschmerzen sein Leben von Grund auf änderten. 

Nierenversagen

„Ich habe mich einige Tage unwohl gefühlt, bis die Schmerzen eines nachts unerträglich wurden“, erinnert sich der Kommerzialrat. Nierenversagen, so die Diagnose. „Einige Wochen lang stand mein Leben auf Messers Schneide – zum Glück war mein Schutzengel aber zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle“, ergänzt er mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Die Dialyse, die notwendig war, hat gezeigt, dass eine 100-prozentige Leistungsfähigkeit nicht mehr gegeben war – meinen Beruf musste ich also aufgeben“, sagt der Bregenzer. „Ein bisschen Unternehmen führen geht nunmal nicht.“ Den Ausstieg hat er aber nie bereut: „Ich hatte eine interessante Arbeitstätigkeit und zu Beginn war es bestimmt eine große Umstellung, plötzlich nicht mehr arbeiten zu können.“ Heute blicke er aber mit viel Stolz in die Vergangenheit zurück, „weil es meinem Team und mir gelungen ist, etwas Großes aufzubauen.“

Organspende

Durch eine Organspende seiner Frau Monika konnte der in Wien geborene Haberkorn 2007 schließlich zu einem normalen Leben zurückkehren. „Nicht nur wir, sogar unsere Nieren passen wunderbar zusammen“, sagt er voller Dankbarkeit und Liebe. „Die Niere funktioniert wie meine eigene“, fügt er lächelnd hinzu. Sein „neues Leben“ widmet Haberkorn nun mit Leidenschaft seiner Frau Monika und dem gemeinsamen Hobby Golfen. „Auch Freundschaften, die früher aufgrund meiner zeitintensiven Arbeit oft gelitten haben, pflege ich dieser Tage umso mehr.“

Zeit, ausgelassen zu sein

Auch hat sich der Herr Kommerzialrat der Bregenzer Faschingsgesellschaft verschrieben: 1995 wurde er als Ehrensenatsrat geehrt, einige Freundschaften haben sich seit dieser Zeit innerhalb der Truppe gebildet. Auf den von der Gesellschaft heute Abend veranstalteten Gildenball freut sich der 60-Jährige besonders: „Der Gildenball ist Vorarlbergs Opernball“, findet er. „Die Veranstaltung ist sehr exklusiv und man trifft viele bekannte Vorarlberger.“ Was ihm am Fasching gefällt? „Der Fasching ist, wie ich finde, die Zeit der Kinder.“ Seit mehr als zehn Jahren unterstützt der Pensionist deshalb die Bregenzer Prinzengarde finanziell. Kinder liegen ihm aber das ganze Jahr am Herzen: Das äußert sich etwa durch seine großzügigen Spenden – im Vorjahr feierte Haberkorn seinen Sechziger mit verschiedenen Veranstaltungen, bei denen sich ein Beitrag in der Höhe von mehr als 10.000 Euro für das „Netz für Kinder“ ansammelte. „Aber nochmal zurück zum Fasching“, fügt er abschließend hinzu. „Es ist für mich eine Zeit, in der viele Leute, die sonst ernst sind, auch einmal ausgelassen sein können.“ Ob er einer der ernsteren Personen sei? „Nein, ich bin eine gesunde Mischung“, lacht er. „Früher natürlich berufsbedingt.“

Zur Person

Kommerzialrat Claus Haberkorn im Ehrensenatsrat der Bregenzer Faschingsgesellschaft

Geboren: 24. April 1951 in Wien („im Herzen bin und war ich aber immer ein Vorarlberger“)

Ausbildung: HAK Wien, anschließend war Haberkorn 35 Jahre in der von seinen Großeltern gegründeten Unternehmensgruppe Haberkorn tätig

Wohnort: Bregenz

Familie: verheiratet, 2 Kinder, 1 Enkel

(VN/ Stauber)

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