„Alles hat seine Zeit ...“ - Philosophie trifft Musik

St. Gerold/Hohenems. (sch) Die Palliativstation Hohenems ist zehn Jahre alt, und aus diesem Anlass beschäftigen sich zahlreiche Künstler in Vorarlberg mit Veranstaltungen, die unter dem Motto „Kultur des Lebens – Kultur des Sterbens“ stehen. Der biblische Philosoph Kohelet (3,1) hat mit seinem berühmten Satz „Alles hat seine Zeit“ am Sonntag ein stimmungsvolles Konzert in der Kirche der Propstei St. Gerold inspiriert, welches von dem schon sehr bekannten „Vocalensemble Lalá“ aus Linz gestaltet wurde. Die vier jugendlichen Damen und Herren (Ilia Vierlinger, Sopran; Julia Kaineder, Alt; Peter Chalupar, Tenor, und Mathias Kaineder, Bass) sind wahre Stimmakrobaten und boten ein abwechslungsreiches, geschmackvolles Vokalprogramm, das den Worten Kohelets und deren Gegensätzlichkeiten im Zeiten-und Lebenslauf angepasst war.
Bruckner und Jodler
Die vier Musici moderierten charmant das Programm, das etwa die Themen Liebe, Loslassen und Heimkehren, Naturerleben, Beten und Frohsinn mit Tanz und Jodlern, Zeit der Versöhnung, des Schlafes und Wiedererwachens usf. umfasste. Das Quartett besitzt sehr reife, modulationsfähige Stimmen und singt herrlich homogen mit manch orchestraler Tonfülle. Und die Spannweite der Kompositionen spricht für die frühe Meisterschaft der Damen und Herren – Elvis Presley, Michael Jackson; Bruckners „Locus iste“, Schuberts „Heilig“; Mendelssohn-Bartholdys Lob der Natur, Max Regers „Nachtlied“… Dazu Gospels, zünftige Jodler, Jux-Lieder, berührende Kärntner Volkslieder usf. Ein zahlreiches Publikum mit dem Leiter der Palliativstation Hohenems, Otto Gehmacher, dankte dem Ensemble „Lalá“ herzlich. Gewiss hätte dieses Konzert auch den Patienten auf der Station Freude und Zerstreuung bereitet.