Bürgermeister Michael Häupl (S) drückte am Mittwoch den symbolischen roten Knopf zur Eröffnung der Anlage, die sich in dem von Otto Wagner errichteten Nußdorfer Wehr am Beginn des Donaukanals befindet.
Pro Jahr werden zwölf so genannte Matrixturbinen rund 24,6 Mio. Kilowattstunden Strom ins Netz liefern. Die Investitionen von 15 Mio. Euro für das Werk teilen sich zu gleichen Teilen die Verbund-Tochter Austrian Hydro Power (AHP), Wienstrom und der EVN.
Häupl hingerissen von dieser Idee
Eine Wasserkraft-Anlage im Bereich des bis 1898 errichteten Nußdorfer Wehrs mit den zwei charakteristischen Löwen-Statuen war bereits vor Jahren angedacht worden. Als Umweltstadtrat sei er selbst damals hingerissen von dieser Idee gewesen, erinnerte sich Häupl. Schließlich wurde das Projekt 1994 aber verworfen, da es mit der damals vorhandenen Technologie nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte.
Diese Situation habe sich erst durch die Matrixturbinen geändert, betonten die Verantwortlichen. Sie erfordere nur geringe Bauarbeiten und konnte beinahe unsichtbar in das Wagner-Bauwerk integriert werden, da sich das Kraftwerk gänzlich unter Wasser befindet.
Energiepolitische Frage ersten Ranges
Die klein-feine Anlage sei auch in ihrer symbolischen Bedeutung nicht zu unterschätzen, betonte Wiens Wirtschaftsstadtrat Sepp Rieder (S). Man zeige damit, dass Ökostrom nicht mehr nur eine Spielwiese für Kyoto-Protokoll-Romantiker und Anti-Atomstrom-Aktivisten ist, sondern eine energiepolitische Frage ersten Ranges.