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„Rookie" Klien zufrieden

Interview mit Österreichs neuem Formel-1-Piloten Christian Klien (CK) nach seinem Debütrennen am Sonntag in Melbourne, in dem der Vorarlberger Elfter wurde.

– Wie fällt Ihr Resümee nach dem Debüt-Grand-Prix aus?

CK: „Ich denke, für den ersten Grand Prix war das nicht schlecht, ich kann mit diesem elften Platz und der Leistung zufrieden sein. Mit Ausnahme des Qualifyings ist an diesem Wochenende alles gut gelaufen. Ich bin im Rennen durchgekommen und habe sehr viel für die Zukunft gelernt.”

– Gab es irgendwelche Probleme mit dem Auto?

CK: „Nein, mein Auto war gut und ist tadellos gelaufen, wobei wir nach dem verpatzten Qualifying doch nicht den Motor getauscht haben. Das Rennen war aber trotzdem sehr, sehr anstrengend, sicher das härteste in meiner bisherigen Karriere.”

– Wie groß ist der Unterschied zu den Formel-3-Rennen?

CK: „Das ist schon ein Riesenunterschied zur Formel 3. Hier fährst du immer voll am Limit. Die Formel 1 ist viel schwieriger, anstrengender und schneller, eine ganz andere Liga, die mit nichts zu vergleichen ist.”

– Ist beim Start und bei den Boxenstopps alles gut gegangen?

CK: „Der Start war okay, aber nicht perfekt, wobei es das Wichtigste war, dass ich mich aus allen gefährlichen Situationen in dieser Phase rausgehalten habe. Danach habe ich aber meine Chancen genützt und gleich mehrere Fahrer – u.a. Panis und Pantano – überholt. Bei den Boxenstopps war alles okay, nur beim ersten wurden die Heizdecken etwas zu früh von den Reifen genommen, weshalb ich bei meiner Out- Runde wenig Grip hatte und nicht so schnell war.”

– Nach diesen Überholmanövern sind Sie dann aber ein ziemlich einsames Rennen gefahren. Wie schwierig ist eine solche Solofahrt?

CK: „Eigentlich ist so etwas langweilig, da kommt einem dann eine solch lange Renndistanz schon ewig vor und man zählt fast jede Runde mit. Wenn man so ganz alleine fährt, muss man aber auch extrem aufpassen, dass man nicht die Konzentration verliert, wobei es schon extrem schwierig ist, diese überhaupt so lange zu halten.”

– Sie waren der einzige Pilot im Feld, der nicht drei, sondern nur zwei Boxenstopps gemacht hat. War das schon vor dem Rennen geplant?

CK: „Ja, allerdings haben wir diese Entscheidung erst kurz vor dem Rennen getroffen.”

– Wie stark, glauben Sie, ist Jaguar?

CK: „Das ist schwer einzuschätzen, aber ich glaube, wir liegen solide im Mittelfeld.”

– Mit welchen Erwartungen gehen Sie nun in ihr zweites Rennen in zwei Wochen in Malaysia?

CK: „Auch dort will ich wieder ins Ziel kommen. Doch Malaysia ist wegen der großen Hitze sicherlich das mit Abstand härteste Rennen der gesamten Saison. Auch die Strecke ist dort viel schwieriger.”

– Sie haben hier auch mit Michael Schumacher gesprochen. Was hat er zu Ihnen gesagt?

CK: „Er hat gemeint, ich soll mich nicht zu viel wegen des verpatzten Qualifyings ärgern, denn es gibt noch 17 andere Grand Prix, wo ich mein Können zeigen kann. Er ist ein ganz Netter! Es ist eben schwierig, eine Person nur vom Fernsehen her zu beurteilen.”

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