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Wiener Nordostumfahrung: Anbindung an Aspern soll erst 2019 kommen

In der Seestadt Aspern ist derzeit noch Baustelle - und auch bis zur Anbindung an die Nordostumfahrung dauert es noch
In der Seestadt Aspern ist derzeit noch Baustelle - und auch bis zur Anbindung an die Nordostumfahrung dauert es noch ©VIENNA.AT/Sarah Van Den Berg (Sujet)
Neues zur Entwicklung der Wiener Nordostumfahrung (S1): Die Anbindung des Stadtentwicklungsgebiets Aspern verzögert sich und wird erst 2019 und nicht, wie geplant, schon 2016/17 fertig. Der Zeitplan für die 2016 avisierte Inbetriebnahme des Nordabschnitts zwischen Süßenbrunn und Groß-Enzersdorf dürfte ebenfalls nicht halten.
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Denn der notwendige UVP-Bescheid ist noch ausständig. Nach ursprünglichen Plänen sollte das 1,8 Mrd. Euro teure Megaprojekt Wiener Nordostumfahrung, zu dem auch der umstrittene Lobautunnel gehört, eigentlich längst in Bau sein.

Nordostumfahrung (S1): Pläne seit 2011

Im Herbst 2011 kündigte die Autobahngesellschaft Asfinag schließlich an, die hochrangige Straßenverbindung in zwei Etappen bauen zu wollen. Den Nordabschnitt (8,8 Kilometer) inklusive Anbindung des Stadtentwicklungsgebiets Aspern (4,6 Kilometer) wollte man 2014 in Angriff nehmen und 2016/2017 für den Verkehr freigeben. Für den aufwendigeren Südteil zwischen Groß-Enzersdorf und Schwechat – inklusive dem acht Kilometer langen Tunnel – wurde ein Bauzeitrahmen von 2018 bis 2025 veranschlagt.

Verzögerung für Seestadt-Anbindung

Was die S1-Anbindung der Seestadt anbelangt – sie führt vom Knoten Raasdorf bis Heidjöchl -, wurde nun die Verzögerung auf APA-Nachfrage seitens der Autobahngesellschaft Asfinag bestätigt. Die Angelegenheit sei mit der Stadt akkordiert, versicherte ein Sprecher. Man plane, die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gemeinsam Mitte 2014 einzureichen.

Gemeinsam deshalb, weil die Weiterführung von Heidjöchl bis zur Südosttangente (A23) nicht Teil des Asfinag-Projekts ist, da dieses Stück als Stadtstraße errichtet wird und somit in die Zuständigkeit des Rathauses fällt. Angestrebt wird ein Baubeginn Ende 2016 oder Anfang 2017, die Verkehrsfreigabe soll 2019, eventuell schon Ende 2018 erfolgen.

UVP-Bescheid fehlt noch

Bezüglich des S1-Nordabschnitts Süßenbrunn – Groß-Enzersdorf ist offiziell immer noch davon die Rede, dass man bemüht sei, den Zeitplan einzuhalten. Allerdings: Der für 2013 erwartete UVP-Bescheid liegt noch immer nicht vor, das Verkehrsministerium prüft nach wie vor. Man sei aber zuversichtlich, dass die Sache “in den nächsten Wochen” abgeschlossen werden kann, sagte eine Sprecherin von Ministerin Doris Bures (SPÖ).

Fertigstellung 2016 scheint illusorisch

Auch wenn es tatsächlich demnächst das behördliche Okay geben sollte, wird, dem Vernehmen nach, ein Baubeginn 2014 und folglich eine Fertigstellung bis 2016 kaum möglich sein. Bei der Asfinag wollte man das offiziell so nicht bestätigen. Ein Sprecher räumte allerdings ein, dass die Auswirkungen des neu geschaffenen Bundesverwaltungsgerichts, das nun für UVP-Einsprüche zuständig ist, auf das konkrete Projekt noch nicht abzuschätzen seien.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung bezieht sich auch auf den knapp neun Kilometer langen S1-Südabschnitt, der zum Großteil aus dem unter der Lobau verlaufenden Tunnel bestehen wird. Hier gibt es allerdings noch etwas mehr zeitlichen Spielraum. Denn das aufwendige Teilstück der Nordostumfahrung wird nach derzeitigem Stand sowieso erst 2018 in Angriff genommen und ab 2025 befahrbar sein.

Stadt pocht auf ursprünglichen Termin

Das Wiener Rathaus zeigt sich ob der Verzögerungen bei der Nordostumfahrung (S1) alles andere als erfreut. Man poche auf die Fertigstellung der Aspern-Spange bzw. des Nordteils zwischen Süßenbrunn und Groß-Enzersdorf bis zum vertraglich vereinbarten Zeitpunkt – also 2016/17, hieß es am Freitag im Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ).

Der Vertrag wurde im August 2011 von Asfinag, Bund und Land – in diesem Fall von Brauner – unterzeichnet. In ihrem Büro wurde am Freitag auf steigende Kosten verwiesen, sollte sich die Realisierung des S1-Projekts in die Länge ziehen.

Die Asfinag dürfte die absehbare Verschiebung der Verkehrsfreigabe dem Rathaus kürzlich bereits in Aussicht gestellt haben. Denn der APA liegt der Wortlaut eines mit Dezember 2013 datierten und an die Autobahngesellschaft adressierten Schreibens der Stadtbaudirektion vor. Darin wird betont, dass “nach Rücksprache mit dem politisch zuständigen Ressort” – also Brauners Finanzressort – “einer Abweichung der Termine” gemäß vertraglicher Vereinbarung “nicht zugestimmt” werde.

(apa/red)

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