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Ungeklärte Todesfälle: Weiterhin Ermittlungen gegen Sohn

Bogumila W. sitzt aufgrund der ungeklärten Todesfälle nach wie vor in der Justizanstalt Krems in U-Haft
Bogumila W. sitzt aufgrund der ungeklärten Todesfälle nach wie vor in der Justizanstalt Krems in U-Haft ©APA/HERBERT PFARRHOFER
Die 51-jährige mordverdächtige Bogumila W. befindet sich inzwischen in der psychiatrischen Abteilung der Justizanstalt Krems. Gegen sie wird wegen zweier ungeklärter Todesfälle ermittelt. Auch ihr Sohn ist nach wie vor verdächtig, mit den Taten etwas zu tun zu haben - auch er bestreitet alles.
Erste Einvernahmen des Sohnes
Drittes Opfer möglich
Ermittlungen auf Hochtouren
Verdächtige bestreitet alles
Zweites Opfer exhumiert
Exhumierung in Gumpoldskirchen

Das Verfahren gegen den Sohn von Bogumila W. (51), die für zwei Todesfälle in Wien und Niederösterreich zur Verantwortung gezogen wird, wird auch nach dessen Einvernahme am vergangenen Freitag fortgeführt. Der 28-Jährige habe sich nicht geständig gezeigt, bestätigte die Staatsanwaltschaft Krems am Montag die Angaben von dessen Verteidiger.

Vorwürfe “nicht entkräftet”

Für die Anklagebehörde sind die Vorwürfe rund um die Todesfälle aber dadurch offensichtlich nicht entkräftet. “Er bestreitet jede unrechtmäßige Bereicherung und sagt, dass alle Geschäfte mit Wissen und Willen des Verstorbenen abgewickelt wurden”, sagte Behördensprecher Franz Hütter. Der 28-Jährige steht wegen vermögensrechtlicher Delikte im Verdacht. Wegen Mordes oder Beihilfe dazu wird nicht gegen ihn ermittelt.

Hütter bestätigte auch einen Bericht der “Kronen Zeitung” vom Wochenende, wonach sich die wegen der Todesfälle Verdächtige “seit mehreren Tagen” in der psychiatrischen Abteilung befinde – “aus medizinischen Gründen”, wie es nicht näher hieß.

Todesfälle: Arsen und pflanzliches Gift als Todesursache

Die 51-Jährige soll den 68-jährigen Wiener Herbert A. und den Niederösterreicher Alois F. (62) als deren Pflegerin mit Arsen bzw. einem pflanzlichen Gift getötet haben, um an deren Vermögenswerte zu gelangen. Nachdem bei einer ersten Gewebeprobe bei dem Wiener eine um das 50-fache höhere Arsenbelastung als im Normalfall festgestellt wurde, befindet sich die Frau seit Ende März in Krems in U-Haft. Die nächste Haftprüfung soll am 14. Mai stattfinden.

Wurde auch eine Frau Opfer?

Bezüglich eines laut einer Zeugin möglichen dritten Opfers wisse man noch nichts genaueres, so Hütter. Die Aussage – Bogumila W. soll von Herbert A. regelmäßig zu einer alten Frau gebracht worden sein, die sie ebenfalls betreut habe, und nach deren plötzlichem Tod sämtlichen Schmuck geerbt haben – sei “sehr unkonkret”. Man habe nach wie vor nicht einmal einen Namen des angeblichen Opfers, betonte der Sprecher. Auch die Polin habe die Anschuldigungen zurückgewiesen: Sie kenne weder die Zeugin noch habe sie eine alte Frau gepflegt, so ihre Aussage.

Die Leichen der beiden Männer wurden in der Karwoche exhumiert und werden nun toxikologischen Untersuchungen unterzogen. Ergebnisse gibt es laut Staatsanwaltschaft noch nicht – die Todesfälle geben nach wie vor Anlass zu Spekulationen.

(apa/red)

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