Jeden Tag wird vor der Wahlkampfzentrale der Wiener SPÖ eine Nummer abgezogen, ein bisschen wie ein Adventkalender, der bis zur Wien-Wahl herunterzählt.
Häupl über FPÖ: “Wollen Unheil von der Stadt fernhalten”
“Es ist bei Weitem nicht der ganze Wahlkampf, gegen die FPÖ zu argumentieren”, betonte Bürgermeister Michael Häupl bei der trotz schweißtreibender Temperaturen medial und politisch äußerst gut besuchten Eröffnung. Das mache man zwar auch, “weil wir Unheil von der Stadt fernhalten wollen.” Die inhaltliche Herausforderung sei aber eine andere.
“Ehrgeiz und Anspruch” der SPÖ
Es gehe darum, alles, was in dem “Gesamtkunstwerk” Wien jetzt schon gut funktioniere – von Gemeindewohnung bis Gratis-WLAN -, fortzuschreiben. “Was wir heute für 1,5 Millionen Menschen schaffen, wollen wir 2030 auch für zwei Millionen zusammenbringen. Das ist unser Ehrgeiz und Anspruch”, meinte Häupl.
“Asyl-Thema spielt für Wien-Wahl keine Rolle”
Asyl werde dagegen im Wien-Wahlkampf der SPÖ keine Rolle spielen, bekräftigte der Bürgermeister. “Das Asylthema ist in Wien gelöst. Es gibt wesentlich wichtigere und gravierende Themenfelder.” In der Bundeshauptstadt passiere die Unterbringung von Flüchtlingen in aller Ruhe und Humanität – und das werde sich auch bei steigenden Asylwerberzahlen in Zukunft nicht ändern. “Außerordentlich unglücklich” zeigte sich der Stadtchef dagegen mit der Situation in den anderen Bundesländern, vor allem im Hinblick auf den “Wahnsinn in Traiskirchen”. “Es gibt genug feste Quartiere”, betonte er erneut.
Wahlkampf der SPÖ: Wichtige Punkte im Programm
Im Wahlprogramm der SPÖ finden sich dementsprechend auch viele bereits bekannte Punkte und wenig neue Ansagen. Ein Kindergartenplatz für jedes Wiener Kind steht ebenso auf der Agenda wie 10.000 neue Wohnungen im Jahr, mehr Mitbestimmung im Grätzel, die Erhaltung des mehrheitsfördernden Wahlrechts oder 36 neue Pflegewohnhäuser. In Sachen Verkehr – derzeit Ressort des grünen Koalitionspartners – will man u.a. die 365-Euro-Jahreskarte beibehalten. Das Programm soll den Wählern kommuniziert werden – auch dafür hat man die Zentrale ins Leben gerufen. Von hier werden u.a. der Wahlkampf organisiert und Kommunikation, Social Media und Werbung betreut. Auch die Grafik, die Aktivisten des “Team für Wien”, das Personenkomitee und die Jugend-, Frauen-, Integrations- und Bildungsabteilung sitzen im roten “War Room”.
Über die Wahlkampfzentrale in der Löwelgasse
Eine Zentrale sei vor allem aufgrund der kürzeren Wege und der schnelleren Kommunikation sinnvoll, erklärte Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler. Die Löwelstraße biete nicht nur den Vorteil der Anbindung an die Bundespartei, sondern man müsse auch keine Miete zahlen. An der Wand prangt jedenfalls schon der offizielle Wahlkalender: Die erste Plakatwelle ist dort für den 17. August vermerkt.
(apa/red)