“Das war nicht voraussehbar”, meinte Richterin Petra Harbich. Den Angeklagten, darunter ehemalige Servitenkloster-Flüchtlinge, wird vorgeworfen, im Rahmen einer kriminellen Vereinigung Landsleuten bei der illegalen Ein- bzw. Durchreise durch Österreich geholfen zu haben. In dem Mitte März gestarteten Verfahren sollten heute mehrere Zeugen zu angebotenen Mitfahrgelegenheiten nach Deutschland aussagen.
Ereignisloser Prozesstag in Wiener Neustadt
Es fanden sich aber lediglich zwei Frauen ein, die Asylwerber in ihren Autos mit nach Deutschland genommen hatten. Viel zur Sache brachten die Aussagen allerdings nicht. Eine junge Frau hatte einen Mann, dessen Nationalität sie allerdings nicht eruieren konnte, gegen eine Fuhrlohnbeitrag von 30 Euro nach Nürnberg chauffiert.
“Er hat recht hilflos geschaut, Gesprächsstoff gab es keinen”, erinnerte sie sich. Vermittelt haben dürfte die Mitfahrgelegenheit einer der Angeklagten.
Schlepper-Prozess: Zeugen blieben aus
Die zweite Zeugin, die einen illegalen Asylwerber nach Stuttgart mitgenommen hatte, wusste auch nicht viel mehr zu berichten: “Ich habe ihm ein Keks angeboten und ihn einmal gefragt, ob er aufs Klo muss, aber es kam gar keine Antwort.”
Auch ein Angeklagter fehlte am Mittwoch im Prozess. Man erfuhr, dass er in Wien verhaftet worden ist, Näheres war zunächst nicht zu eruieren.
Die – vorerst bis 26. Juni ausgeschriebene – Verhandlung wird am Donnerstag fortgesetzt. Als Zeugen geladen sind in der Causa ermittelnde Polizeibeamte.
(apa/red)