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Rapid-Trainer Canadi: "Ihr werdet die Hände über dem Kopf zusammenschlagen"

Damir Canadi an seiner neuen Wirkungsstätte.
Damir Canadi an seiner neuen Wirkungsstätte. ©APA/Helmut Fohringer
Damir Canadi stellte sich bei seiner Präsentation als Rapid-Trainer den Fragen der Journalisten und verriet, wie er Grün-Weiß wieder nach oben führen will.
Fix: Canadi neuer Rapid-Trainer

Hinten am Pult stehen zahlreich die Kameras aufgereiht, ständig ist im Saal das Klicken der Fotoapparate zu hören. Es ist der frühe Freitagnachmittag und wir befinden uns im Media Center des Allianz-Stadions in Wien-Hütteldorf. Das Interesse an der offiziellen Präsentation von Damir Canadi als neuer Rapid-Trainer ist enorm.

So sagt der Mann im Mittelpunkt dann auch, gefragt, was denn der größte Unterschied zwischen seiner Vorgängerstation in Altach und hier wäre: “Ihr! Ich wurde gestern am Flughafen überraschend von drei Kamerateams erwartet, die mir nachgelaufen sind. Das hab’ ich so noch nicht erlebt. Daran sieht man, welche Kraft und Ausstrahlung Rapid Wien hat und welches Interesse hier vorhanden ist. Und jetzt sitze ich in diesem Riesenkomplex, diesem Riesenstadion – beeindruckend!”

Rapid Wien: “Wunschkandidat Nummer eins” ist an Bord

Dem vorangegangen waren schnelle Verhandlungen seit Canadis Ankunft in Wien am späten Donnerstagnachmittag. Tags darauf blinkte um punkt 10:00 Uhr der E-Mail-Posteingang der VIENNA.at-Redaktion: “Der neue Rapid-Trainer heißt Damir Canadi”, vermeldeten die Hütteldorfer. Fünf Minuten später folgte die Bestätigung von dessen inzwischen ehemaligem Arbeitgeber Altach.

Nun saß Rapids “Wunschkandidat Nummer eins” (© Präsident Michael Krammer) – flankiert vom Klubboss, Finanz-Geschäftsführer Christoph Peschek und Kommunikationschef Peter Klinglmüller am Pult und sprach seine ersten Worte als Cheftrainer des Rekordmeisters. Altach, das er von der Zweitklassigkeit bis an die Tabellenspitze der tipico-Bundesliga geführt hatte, zu verlassen, sei ihm “für dieses Jahr” schwer gefallen. “Für die kommenden Jahre war es aber die richtige Entscheidung für mich.”

Geduldig beantwortete Canadi 45 Minuten lang – quasi seine erste Match-Hälfte an neuer Wirkungsstätte – die Fragen der Journalisten und war dabei auch nicht um Schmähs verlegen. So auch bei unserer Kernfrage.

Damir Canadi: Die Balance ist wichtiger als das System

“Es wird das eine oder andere Mal geben, wo ein paar von euch die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sich fragen werden: Was tut er heut’ eigentlich? Das begleitet mich seit 16 Jahren im Trainergeschäft und ich kann damit gut leben”, scherzte Canadi, nachdem wir wissen wollten, ob er für Rapid ein bestimmtes Spielsystem im Kopf habe, das er durchziehen will, oder ob er – ähnlich wie in Altach – die taktische Ausrichtung von Match zu Match variieren werde.

Eine ernsthafte Erklärung blieb uns der 46-Jährige aber natürlich nicht schuldig. “Ich muss mir zuerst ein Bild von der Mannschaft machen und das bestmögliche System für sie finden, um erfolgreich zu sein.” Abseits des erwähnten Spielsystems, sei ihm vielmehr die Balance zwischen Defensive und Offensive wichtig. “Die Flexibilität, die ich als Trainer gezeigt habe, ist auch der Grund, warum ich jetzt hier sitze. Ich bin ein Trainer, der analysiert, sich auf den nächsten Gegner vorbereitet und dann versucht, die Dinge dementsprechend umzusetzen.”

“Eine beeindruckende Aufgabe”

Canadi freut sich bei Rapid auf “eine beeindruckende Aufgabe” und ließ auch keinen Zweifel an seinen eigenen, hohen Ansprüchen aufkommen: “Mein großer Traum ist es, den Titel zu gewinnen. Das ist das Ziel, auf das wir hinarbeiten. Das ist meine Aufgabe.”

Um diese erfolgreich zu bewältigen, sei es zunächst nötig, der Mannschaft folgende Grundtugenden einzuimpfen: “Selbstvertrauen, Disziplin, Mentalität, Leidenschaft und Siegeswille – das alles steht immer über dem System. Und die Qualität der Spieler, die hier bei Rapid sehr hoch ist.” Leitsatz: “Am Ende ist das richtig, womit man gewinnt.”

Das erste Training wird Canadi kommenden Montag leiten. Die Mannschaft hat über das Wochenende frei und der Coach muss noch seinen Betreuerstab zusammenstellen. Sein bisheriger Altach-Co Martin Bernhard soll ebenfalls nach Wien kommen, außerdem dürfte ihm auch Goran Djuricin, Erfolgstrainer beim Ostligisten Ebreichsdorf, in Hütteldorf assistieren. Die Herren am Rednerpult wollten beide Personalgerüchte vorerst nicht kommentieren.

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