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Po-Grapschen-Flashmob vor dem Justizministerium in Wien

Beim Po-Grapschen-Flashmob in Wien
Beim Po-Grapschen-Flashmob in Wien ©VIENNA.AT/Alexander Blach
Um ein Zeichen gegen Alltagssexismus zu setzen, fanden sich am Mittwochnachmittag rund 15 Personen vor dem Justizministerium in Wien-Neubau zu einem Flashmob der etwas anderen Art zusammen. Unter dem provokanten Motto "Wir lassen uns nicht verARSCHen!" griffen sie zu Farbe und "begrapschten" sich öffentlich gegenseitig.
Beim Flashmob in Wien
Video vom Flashmob
Po-Klaps: Die Rechtslage
Pograpscher nicht bestraft

Die Sozialistische Jugend Österreich (SJÖ), der Verband sozialistischer Studierender (VSStÖ) und die Aktion kritischer SchülerInnen (aks) riefen am Mittwoch zu einem Flashmob auf, “um endlich das ‘Po-Grapschen’ mit dem Strafrecht zu sanktionieren”, wie sie in einer Aussendung verlautbaren ließen. ” ‘Po-Grapschen’ ist kein Kavaliersdelikt und gehört in das Strafrecht aufgenommen.”

Strafrechtliche Verfolgung fürs Po-Grapschen

“Ziel ist es, Justizministerin Karl mit einem provokanten Flashmob aus dem frauenpolitischen Tiefschlaf zu reißen. Sexuelle Belästigung und alltägliche Grenzüberschreitungen müssen endlich strafrechtlich geahndet werden!”, argumentieren die Frauensprecherinnen der beteiligten Organisationen, Naomi Dutzi (SJÖ), Iris Schwarzenbacher (VSStÖ) und Christina Kaiser (aks). Die kürzlich in Deutschland losgebrochene Debatte zeige, dass “Alltagssexismus” noch immer omnipräsent sei, so die Flashmob-Veranstalterinnen.

Sexuelle Übergriffe wie “Po-Grapschen” und ungewollte Küsse seien immer noch nicht strafbar. “Die Justiz erteilt damit einen Freischein zu offenem Sexismus und sexuellen Übergriffen. Das hat einen lautstarken Aufschrei verdient”, so Kaiser. Aus diesem Grund wurde der Po-Grapschen-Flashmob bzw. Aufschrei-Flashmob (nach dem Twitter-Hashtag #Aufschrei, das sich in der Debatte für Beiträge zum Thema etabliert hatte) ins Leben gerufen. Der Plan dazu lautete laut Aussendung: “Wir ziehen die Unterwäsche über die Hosen an und begrapschen unsre Ärsche mit in Farbe getunkten Händen was das Zeug hält – ist ja eh nicht strafbar!”

Beim Flashmob vor dem Justizministerium

Am Mittwoch um 15:00 Uhr war es dann soweit: Rund 15 Personen beiderlei Geschlechts versammelten sich zum Flashmob vor dem Justizministerium in der Museumstraße in Wien-Neubau und schritten wie vorab angekündigt zur Tat. Sie zogen mitgebrachte Unterhosen über ihre Hosen, tunkten ihre Hände in Farbe und “grapschten” sich damit gegenseitig an die Gesäße, “um ein Zeichen gegen die Bagatellisierung von sexueller Gewalt zu setzen”. Als eine Art Mahnmal brachten sie die derart präparierte Unterwäsche als Zeichen für Justizministerin Beatrix Karl auf einer Wäscheleine vor dem Justizministerium an.

“Die Aufschrei-Debatte zeigt, dass sexualisierte Gewalt immer noch ein massives Problem darstellt und gleichzeitig ständig von ÖVP und FPÖ verharmlost wird. Sexuelle Übergriffe sind jedoch kein Kavaliersdelikt, sondern gehören endlich strafrechtlich sanktioniert”, fordert Naomi Dutzi. Die strafrechtliche Definition von sexueller Belästigung müsse zumindest um “Po-Grapschen” und ungewolltes Küssen erweitert werden, so Dutzi zum Sinn hinter dem Po-Grapschen-Flashmob.

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