Vienna Online: Frau Bezirksinspektorin Gepp, was sind ihre genauen Aufgaben?
Bernadette Gepp: Nachdem ich meinen Dienst in der Früh antrete, mache ich die Diensteinteilung. Danach gehe ich selbst in den Außendienst. Im sogenannten Sicherheitsmonitor können wir feststellen, wo sich die Kfz-Diebstähle oder die Einbrüche in Häuser und Wohnungen häufen. An diesen Punkten setzen wir Schwerpunkte. In diesen Bereichen wird intensiv angehalten und kontrolliert, was danach auch statistisch erfasst wird. Ich persönlich bin im Wachzimmer hauptsächlich für Kfz und Inventar zuständig. Wenn auf der Polizeiinspektion ein Fenster ausgetauscht werden muss, fällt die Umsetzung in meinen Aufgabenbereich.
Warum sind Sie denn zur Polizei gegangen?
Der Beruf hat mich immer schon sehr interessiert. Nach meiner Matura habe ich mich in Niederösterreich für den Polizeidienst beworben und die Prüfungen auch bestanden. Das Auswahlverfahren bzw. die Ausbildung der Dienstführenden habe ich in Wien positiv abgeschlossen.
Seit wann sind Sie bei der Polizei?
Schon seit November 2003.
Wie ist die Aufnahmeprüfung?
Der schriftliche Test dauert ein paar Stunden. Man muss sich unter anderem Charaktermerkmale einprägen. Danach folgt ein persönliches Gespräch. Natürlich muss man auch einen sportlichen Eignungstest ablegen.
Haben Sie in ihrer bisherigen Laufbahn irgendwelche Highlights gehabt?
Ein Erfolgserlebnis wird mir immer in Erinnerung bleiben. Vor etwa einem Jahr bin ich mit einem Kollegenteam zu einem Banküberfall in Wien-Kaisermühlen gerufen worden. Dort haben wir dann die Täter überstellt. Als sich Natascha Kampusch befreite, war es meine Aufgabe, das Grundstück zu sichern. Vor allem am ersten Tag nach dem Bekanntwerden war der Medienrummel sehr groß.
Wie ist es generell als Frau der Polizei?
Die Chancen für Männer und Frauen sind bei der Polizei gleich. Auch das Gehaltsschema ist ein einheitliches. Für eine Frau ist das empfehlenswert.
Die Karrieremöglichkeiten bei der Polizei sind sehr groß.
Ja, man hat eine unglaublich große Auswahl. Ob auf einer Polizeiinspektion, wo man für Verkehrserziehung zuständig ist, oder auch bei einer Ordnungsdiensteinheit, in der man wie in meinem Fall als Gruppen- oder Zugskommandantin bei einem Fußballmatch eingeteilt ist.
Wie schaut so ein Einsatz bei einem Fußballspiel aus?
Zuerst fährt man in die Kaserne, in der die Vorbesprechungen stattfinden. Dann geht es geschlossen zum Fußball-Match, bei der man mit der Vor- und Nachsicherungen oder mit Fanbegleitungen betraut wird. Grundsätzlich wirkt man präventiv. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen wir eingreifen müssen.
Was sind Ihre Ziele?
Ich möchte schon versuchen, meine Karriere weiter zu forcieren. Man hat seine Ziele, muss aber auch mit dem zufrieden sein, was man hat.