AA

Kommunikation zum Parkpickerl laut Häupl "schief gelaufen"

Die Ausweitung der Parkpickerl-Zonen hätte man anders kommunizieren können, meint Bürgermeister Häupl.
Die Ausweitung der Parkpickerl-Zonen hätte man anders kommunizieren können, meint Bürgermeister Häupl. ©APA/ Herbert Pfarrhofer
Michael Häupl gibt sich in einem Interview selbstkritisch: Bei der Kommunikation der Ausweitung der Wiener Parkraumbewirtschaftung sei "sicher einiges schief gelaufen".Trotzdem hält er an der Umsetzung der geplanten Maßnahme fest.
Volksbefragung verzögert sich
Pickerl ab 1. August beantragen
Der Sinn des Klebens

“Natürlich hätte man es besser kommunizieren sollen, gar keine Frage”, so Häupl im Interview mit der APA. Man hätte schon früher erklären sollen, dass es sich um die Ausweitung einer seit 20 Jahren bestehenden Maßnahme handle. Denn die Erfahrungen in den Innergürtelbezirken seien positiv. “Umso wichtiger wäre es gewesen, dass man diese Diskussion rechtzeitig geführt hätte. Aber das hat keinen Sinn mehr, da jetzt herumzuraunzen”, befand der Bürgermeister.

Häupl lehnt Volksbefragung weiterhin ab

Eine Volksbefragung dazu lehnt er weiter ab: “Was so rasend demokratisch daran sein soll, dass Simmeringer, Donaustädter oder Favoritner über eine Parkpickerlzone in Ottakring entscheiden sollen, das wird man mir auch erst erklären müssen.” Zudem gebe es verfassungsrechtliche Bedenken zur von der Opposition geforderten Fragestellung. Den inhaltlichen Kritikpunkten, so betonte er, sei Rechnung getragen worden: “Wir haben wesentliche Gebietsteile herausgenommen, haben die Zeit verkürzt und den Preis gesenkt.”

“Ich halte eine Verstärkung der Elemente der direkten Demokratie für notwendig, ohne die parlamentarische Demokratie aushebeln zu wollen. Das sind ja ergänzende kommunizierende Gefäße und nicht einander widersprechende”, erklärte der Bürgermeister. Er verwies auf die im kommenden Jahr geplante Volksbefragung – in der es nicht nur um Verkehrsthemen gehen soll. Welche Themen sonst noch Gegenstand werden, verriet Häupl noch nicht.

Parkpickerl hat der rot-grünen Zusammenarbeit nicht geschadet

Das Verhältnis zum grünen Koalitionspartner in Wien sei weiterhin gut, versicherte er. Anderslautende Meldungen hätten mit einer “bestimmten Strategie” zu tun, nämlich jener der ÖVP, im kommenden Nationalratswahlkampf vor Rot-Grün zu warnen. Darum habe die Bundes-ÖVP auch nicht zulassen können, dass die Wiener ÖVP in Sachen Parkpickerl zu einer Einigung mit der Stadtregierung kommt: “Mir tut es nur leid, dass die Wiener ÖVP nicht mehr Wiener Eigenständigkeit bewiesen hat. Aber das ist ihre Entscheidung, ich nehme es zur Kenntnis.”

 Dass die Parkpickerl-Querelen ein Dämpfer für eine rot-grüne Zusammenarbeit im Bund werden könnten, glaubt Häupl nicht. Dies würden nur “schlichte Gemüter” so sehen: “Ich wiederhole den Satz: Lieber streite ich mit den Grünen über Verkehrsthemen als mit den Schwarzen über Bildungsthemen. Weil die Frage der Bildung ist die Zukunftsfrage dieses Landes. Ob in Bezirksteilen das Parkpickerl entsprechend verlängert wird, ist für die Geschichte wirklich wurscht.”

Die meisten Probleme sieht Häupl bei der FPÖ

Probleme sieht das Stadtoberhaupt derzeit für die FPÖ. Der Fall Graf und die derzeitige Entwicklung in Kärnten hätten der Partei geschadet. “Das wirft ein deutliches Sittenbild auf die berüchtigten sechs Jahre, in denen die FPÖ an der Regierung beteiligt war.” Sie habe sich in dieser Zeit auf unverschämte Art und Weise am Staat bedient: “Dass es der FPÖ immer noch zu gut geht, steht außer jeden Zweifel. Offenbar werden an die FPÖ andere Moralansprüche gestellt.” Eine Zusammenarbeit mit den Blauen lehnte Häupl einmal mehr ab. (APA)

Alle Infos zum Thema Parken in Wien finden Sie in unserem Special.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Kommunikation zum Parkpickerl laut Häupl "schief gelaufen"
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen