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Internationaler Tag des Kusses: Warum wir uns nicht nur am 6. Juli küssen

Ein simples Vergnügen, das wir unserem tierischen Erbe verdanken: das Küssen
Ein simples Vergnügen, das wir unserem tierischen Erbe verdanken: das Küssen ©APA/DPA/FRANK MAY
Es g'hört bekanntlich mehr g'schmust: Nach dem ersten Kennenlernen wollen es beide ununterbrochen tun, danach nimmt die Frequenz deutlich ab, bis es nur mehr selten passiert. Der 6. Juli, internationaler Tag des Kusses, erinnert daran, sich dem Partner - oder G'spusi - diesbezüglich wieder mehr zu widmen.
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Der internationale Tag des Kusses ist für langjährige Paare vielleicht eine gute Gelegenheit, sich wieder an die stürmischen Anfänge ihrer Beziehung zu erinnern. Dieser “Feiertag” ging laut Fleurop 1990 aus dem britisch-nationalen Tag des Kusses hervor. Man war der Meinung, dass viele Menschen das simple Vergnügen vergessen, das im Küssen um des Küssens Willen steckt. Das Wort entwickelte sich übrigens aus dem Mittel- und Althochdeutschen “kus”, dem Altenglischen “cos” und dem Altfranzösischen “koss”.

Warum küssen wir einander überhaupt?

Doch warum küssen Menschen einander? Die Forschung diskutiert darüber seit Jahren: Zuerst nahm man an, dass sich der Kuss aus der Mund-zu-Mund-Fütterung in vielen Völkern entwickelt habe. Aber neueste Überlegungen orientieren sich an Tieren, die sich zur Begrüßung oder während der Partnersuche beschnüffeln, vor allem seitwärts am Kopf oder an den Ohren. Sexualwissenschafterin Ingelore Ebberfeld geht davon aus, dass unsere Vorfahren das ebenfalls taten und sich daraus der Kuss entwickelte.

Vor der Globalisierung waren Küsse in zahlreichen Kulturen gar nicht bekannt. Dafür gab es Stämme, wo man sich gegenseitig die Augen leckte oder an den Wimpern knabberte. Zudem gab (und gibt) es den sogenannten Nasenkuss oder Riechgruß, bei dem zwei Menschen ihre Nasen aneinander reiben oder sich mit der Nase berühren.

Vom Schnüffeln und Schmecken zur Partnerwahl

Ob mit Zunge, Nase oder Lippen: Letztlich scheint es darauf hinauszulaufen, dass man sich möglichst nahe kommen will, um sich zu beschnüffeln oder zu schmecken, auch beim Kuss. Dabei nimmt man die Duftstoffe und den Geschmack des anderen sehr intensiv wahr, was mithilft, sich für oder gegen einen potenziellen Partner zu entscheiden.

Beim Schmusen senden Abertausende Nervenzellen Befehle ans limbische System, wo Drüsenzellen körpereigene Drogen herstellen: Euphorisierende Endorphine beispielsweise oder Hormone wie das Oxytocin, welches Stress abbaut, das soziale Bindungsgefühl steigert und sexuell erregt. Passen die chemischen Botenstoffe, sind die Immunsysteme offenbar genügend unterschiedlich. Das ist eine wichtige Voraussetzung für gesunden Nachwuchs. Und nicht zuletzt sorgen Küsse auch für Glücksgefühle, so Fleurop.

Tag des Kusses: Rekorde rund ums Küssen

Rund um den Kuss gibt es auch einige Rekorde:

  • Der Amerikaner Joni Rimm zahlte 2003 bei einer Charity-Auktion
    50.000 Dollar für einen Kuss von Hollywood-Schauspielerin Sharon
    Stone.
  • Der längste Kuss dauerte 46 Stunden und 24 Minuten, Er wurde im
    Februar 2011 in Bangkok von Ake-kachai und Raksana Tiranarat
    ausgetauscht.
  • Der Längste Unterwasser-Kuss dauerte “nur” 20 Minuten und elf
    Sekunden. Dieser Rekord wurde 2012 in Freiburg von Nikolay und
    Bianka Lindner aufgestellt.
  • Den Weltrekord im Simultanküssen errang 2009 Mexico City mit 39.897
    Menschen, die sich gleichzeitig küssten. Wie man auf eine ungerade
    Zahl kam, ist nicht bekannt.
  • Den ersten Film-Zungenkuss tauschten Natalie Wood und Warren Beatty
    1961 in der Hollywood-Produktion “Fieber im Blut” aus.

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(apa/red)

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