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Hofer und Strache gratulieren Van der Bellen zum Wahlsieg

FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer (l.) und Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache gratulieren nun
FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer (l.) und Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache gratulieren nun ©AP
Parteichef Heinz-Christian Strache und der unterlegene FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer haben am Dienstag Alexander Van der Bellen zum Wahlsieg gratuliert. "Ich wünsche ihm für diese wichtige Aufgabe wirklich alles Gute", sagte Hofer.
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Dies äußerte der Konkurrent nach der FPÖ-Vorstandssitzung. Gefragt nach einer Wahlanfechtung erklärte Strache, man werde alle Hinweise genau prüfen.

Strache über eine mögliche Anfechtung

“Wir haben natürlich sehr, sehr viele Zuschriften erhalten und von sehr, sehr vielen Bürgern diverse Informationen erhalten”, so Strache zu allfälligen Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der Wahl. “Und ja, wir gehen natürlich all diesen Hinweisen und Informationen auch nach. Wir überprüfen diese sachlich. Das machen Experten – und bewerten diese. Und erst nach einer Bewertung kann man sagen, ist da etwas dran, gibt es sozusagen ‘Fleisch am Knochen'”. Strache ließ auch durchblicken, dass eine Anfechtung nur dann Sinn macht, wenn es um wahlentscheidende “Anomalien” geht.

Strache sagte, die FPÖ werde Van der Bellen an seiner Ankündigung messen, ein Präsident für alle Österreicher zu sein. Auch er wünschte dem Ex-Grünen-Chef “für das Amt alles Gute”. Er hoffe, “dass das ein ernst gemeintes Angebot war”, sagte der FPÖ-Obmann zu Van der Bellens Ankündigung, auch die anderen 50 Prozent, die ihn nicht gewählt hatten, zu berücksichtigen.

Absage gegenüber Spekulationen

Ein Absage erteilte Strache Spekulationen, Hofer könnte ihm in Folge seines Wahlerfolges die Obmannschaft streitig machen. Derartiges finde er “ausgesprochen witzig”, spöttelte Strache. “Ich kann sie beruhigen: Wir sind seit elf Jahren ein erfolgreiches Team”, seit elf Jahren sei Hofer sein Stellvertreter, “der nicht nur ein Freund ist, sondern jemand, auf den ich stolz bin, der unseren gemeinsamen Weg bestritten hat. Wir sind nicht erfolgsneidisch, sondern erfolgsgewohnt.”

Hofer wird weiterhin sein Amt als Dritter Nationalratspräsident ausüben, an der Parteispitze werde es keine Änderungen geben. Und man bereite gemeinsam die “nächsten Wahlsiege” vor, so Strache. Der Wahlerfolg würde vielmehr die personelle Breite der FPÖ aufzeigen, sagte er, und betonte, dass diese Breite über die Person Hofers auch noch weit hinausgehe.

Keine Reue bei Hofer

Hofer betonte, er bereue es nicht, dass er sich nach anfänglichem Zögern dann doch zu einem Antreten überreden hat lassen. Seine Bedenken hinsichtlich eines zu anstrengen Wahlkampfes hätten sich nicht bestätigt, allerdings habe er manche Kritik unterschätzt – etwa, dass er als Kandidat mit zwei Gesichtern bezeichnet wurde oder dass er “unheimlich böse NLP-Tricks” angewendet haben soll. “Das ist bei mir nicht der Fall.” Überwogen habe aber die Freude über die “riesige Unterstützung”. “Von Politikverdrossenheit, die immer wieder herbeigeschrieben wurde, ist in Österreich keine Spur.”

Ein “ganz besonders” wichtiges Anliegen richtete Hofer an die internationalen Medien: “Die FPÖ ist keine rechtsextreme Partei. Wenn eine rechtsextreme Partei in Österreich angetreten wäre, hätte diese in Österreich vielleicht ein Wahlergebnis von zwei Prozent erreicht. Größer ist der Narrenanteil in Österreich mit Sicherheit nicht. Wir sind eine Mitte-Rechts-Partei mit großer Verantwortung”, daher sei es möglich gewesen, fast 50 Prozent der Stimmen zu erreichen.

Tusk-Glückwunsch “von ganzem Herzen” für Van der Bellen

Auch EU-Ratspräsident Donald Tusk hat dem künftigen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen “von ganzem Herzen” zur Wahl gratuliert. Tusk strich in seinem Schreiben die “Aufrechterhaltung eines produktiven Beitrags” zur Unterstützung der EU hervor. Der österreichische Beitrag “war und wird wesentlich bei der Suche nach gemeinsamen europäischen Lösungen sein”, so Tusk.Tusk wünschte dem künftigen österreichischen Präsidenten, der im Gegensatz zu seinem unterlegenen Kontrahenten Norbert Hofer kein Zaungast bei EU-Gipfeln sein möchte, “allen Erfolg in seinen Anstrengungen”. Er vertraue darauf, dass Österreich unter Van der Bellen von politischer Stabilität und der sozialer Kohäsion profitieren werde, um die künftige Herausforderungen meistern zu können, betonte der polnische Konservative, für dessen Nachfolge sich der zurückgetretene Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) ins Spiel gebracht hat.

>>Offizielles Endergebnis der Bundespräsidentenwahl in Österreich

(apa/red)

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