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Fall Rebasso: Genaue Todesursache wurde ermittelt

In einem Wald wurde die Leiche des Wiener Anwalts gefunden.
In einem Wald wurde die Leiche des Wiener Anwalts gefunden. ©APA
Im Fall des entführten und getöteten Wiener Wirtschaftsanwalts Erich Rebasso steht nach der Obduktion nun die genaue Todesursache fest: Ein gebrochener Schilddrüsenknorpel führte zum Tod durch Ersticken.
Anwalt in Wien offenbar entführt
Ermittlungen führen nach Russland
Lösegeld gefordert
Jäger entdeckte die Leiche im Wald
Am Fundort
DNA-Test liegt vor
Zwei Festnahmen in Moskau
Ermittlung wegen Erpressung

Am 16. August war die Leiche in einem Waldstück bei Königstetten (Bezirk Tulln) entdeckt worden. Der Anwalt dürfte – möglicherweise bereits im Zug seiner Entführung – vermutlich in den Schwitzkasten genommen worden und dabei ums Leben gekommen sein. “Als Todesursache konnte Ersticken festgestellt werden”, gab der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wien, Thomas Vecsey, am Mittwochnachmittag bekannt. 

Gutachten deutet nicht auf Todeskampf hin

Der mit dem Fall Rebasso betraute Gerichtsmediziner hat in seinem schriftlichen Gutachten keine Hinweise auf einen längeren Todeskampf festgestellt. Die Leiche wies keine dafür typischen Abwehrverletzungen an Händen und Armen auf. Auch die Kopfverletzung, die auf die im Wagen des Juristen sichergestellten Blutspuren zurückzuführen waren, war eher oberflächlicher Natur und nicht kausal für das Ableben von Erich Rebasso. Einen genauen Todeszeitpunkt konnte der Sachverständige nicht festmachen. Gerichtsmedizinisch ließ sich auch nicht klären, ob der Angriff auf den Hals zielgerichtet auf den Tod des Juristen angelegt war oder die Entführer beim Überwältigen des 48-Jährigen überschießend Gewalt ausübten, die entgegen ihren Intentionen Rebasso das Leben kostete.

Der Fall Rebasso im Überblick

Rebasso war am 27. Juli nach dem Verlassen seiner Kanzlei am Stubenring in der Wiener Innenstadt verschwunden. Er dürfte auf dem Weg zu seinem Mercedes 300 GD in einer Tiefgarage am Georg-Coch-Platz bereits von Pavel V. und Alexander M. erwartet worden sein, die mit ihren originalen Reisepässen nach Wien gekommen waren. Was die beiden Russen im Sinn hatten, wird primär die Staatsanwaltschaft Moskau klären, die Ermittlungen wegen Erpressung aufgenommen hat. Vermutlich bereits nach Rebassos Tod hatten dessen Angehörige ein Mail erhalten, in dem für seine Freilassung 435.000 Euro gefordert wurden.

Obwohl die Verdächtigen nicht ausgeliefert werden können, da eine russische Verfassungsbestimmung das Überstellen russischer Staatsbürger zur Strafverfolgung an ausländische Behörden verbietet, setzt die Staatsanwaltschaft Wien ihr eigenes Verfahren in der Causa Rebasso vorerst fort. Der Abschlussbericht der Polizei ist noch offen. Sobald er vorliegt, will ihn die Wiener Anklagebehörde den Moskauer Kollegen übermitteln. (APA)

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