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Zypernproblems vor EU-Gipfel

Griechenland und die Türkei haben ihren Wunsch nach einer Lösung des Zypernproblems vor dem EU-Gipfeltreffen am 12./13. Dezember in Kopenhagen bekräftigt.

Doch auch wenn bis dahin eine Grundsatzeinigung nicht erzielt werden sollte, müsse an einer Lösung weiter gearbeitet werden, sagten die Außenminister beider Länder, Georgios Papandreou und Yasar Yakis, am Mittwoch vor Journalisten in Ankara.

„Wir möchten Zypern als ein Modell der Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen Griechenland und der Türkei sehen“, sagte Papandreou. Yakis ermahnte die EU, Zypern erst als Mitglied aufzunehmen, wenn eine Lösung für die seit 1974 geteilte Insel gefunden sei. Sonst werde die Union „ein Baby mit vielen Problemen in die Arme schließen“

UNO-Generalsekretär Kofi Annan, der am 11. November die Schaffung eines Bundesstaates auf Zypern nach dem Vorbild der Schweiz vorgeschlagen hatte, wartet unterdessen auf die Einlassungen der beiden Volksgruppenführer Glafcos Clerides und Rauf Denktas. Die griechischen Zyprioten würden ihren Standpunkt zeitgleich mit der türkisch-zyprischen Seite bekannt geben, sagte Clerides am Mittwoch dem UNO-Sondervermittler Alvaro de Soto. „Dies könnte bereits am Mittwochabend oder am Donnerstag geschehen“, sagte De Soto.

Athen und Ankara gehen davon aus, dass Annan den zypriotischen Konfliktparteien bis zum EU-Gipfel in Kopenhagen neue Vorschläge vorlegt, „in einem letzten Versuch die unterschiedlichen Ansichten der Griechen und Türken Zyperns noch vor dem entscheidenden Moment des 12. Dezember zu überbrücken“, wie das griechische Fernsehen am Mittwoch berichtete.

Zum Beitrittswunsch der Türkei sagte Yakis, Ankara strebe einen Termin für den Beginn von Verhandlungen an, „der nicht über die erste Erweiterung hinausgeht“. Die Türkei möchte „nicht draußen gelassen“ werden. Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen in Kopenhagen über die Aufnahme von zunächst zehn neuen Mitgliedern (Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, Tschechien, Slowakei, Slowenien, Malta und Zypern) entscheiden. Rumänien und Bulgarien sollen später hinzustoßen. Die Türkei ist der einzige der 13 EU-Kandidaten, mit dem noch keine Beitrittsverhandlungen geführt werden.

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