Damit gehören ab dem kommenden Jahr 15 der 27 EU-Staaten der Euro-Zone an. Die beiden Inselrepubliken im Mittelmeer sind unter den ersten neuen EU-Staaten, die den Euro haben. Den Anfang unter den EU-Neulingen machte zu Beginn dieses Jahres Slowenien.
Die EU-Kommission will im Mai die Slowakei als weiteren Euro-Anwärter begutachten, wie eine Sprecherin der EU-Kommission am Freitag in Brüssel sagte. Die Regierung in Pressburg (Bratislava) strebt die Einführung der Gemeinschaftswährung 2009 an. Der Beitritt selbst muss von den EU-Finanzministern beschlossen werden.
Daneben habe nur Rumänien mit 2014 ein weiteres fixes Zieldatum, sagte die Kommissionssprecherin. Alle neuen EU-Staaten planten jedoch einen Euro-Beitritt zwischen 2010 und 2014, sagte die Sprecherin. Litauen hatte den für heuer geplanten Beitritt zur Euro-Zone wegen mangelnder Preisstabilität verfehlt. Die Regierung in Dänemark hat ein neuerliches Referendum über die Einführung der Gemeinschaftswährung angekündigt, im Jahr 2002 hatte sich die Bevölkerung mehrheitlich dagegen ausgesprochen. Großbritannien und Schweden gehören der Euro-Zone nicht an.
Die Entscheidung für die Aufnahme von Zypern und Malta in die Euro-Zone fiel bereits beim diesjährigen EU-Gipfel Mitte Juni und wurde am 10. Juli von den EU-Finanzministern abgesegnet. Die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) hatten zuvor festgestellt, dass die beiden Inselrepubliken bereit für die Einführung des Euro seien. Preisstabilität, öffentliche Finanzen und Zinsen entsprachen den erforderlichen Maastricht-Kriterien.
In Malta ersetzt der Euro die Lira, in Zypern das Pfund. Die Wechselkurse wurden folgendermaßen festgelegt: Die zyprische Lira ist 0,585274 Euro wert, die maltesische Lira 0,429300 Euro. Euro-Starter-Sätze werden seit Anfang Dezember in beiden Ländern an Unternehmen und Bürger verkauft.
In Malta ist auf der Rückseite der Euro-Münze das achtspitzige Malteserkreuz abgebildet, Zypern wählte als Symbol ein antikes Götzenbild aus der Kupfersteinzeit. Umfragen zufolge befürchtet die Mehrheit in beiden Inselrepubliken Preissteigerungen nach der Euro-Einführung. Seit September gilt in Zypern eine verpflichtende Preisangabe in Euro und Pfund, in Malta gelten diese Vorschriften bereits seit Juli.
In Zypern wird der Euro de facto nur im griechischen Südteil des Landes gelten. Die international nicht anerkannte türkische Republik Nordzypern steht nicht unter Kontrolle der EU. Für die Bewertung de EU war nur die wirtschaftliche Entwicklung, nicht aber die politische Situation des Landes entscheidend.
Damit ist ab 2008 der Euro für rund 320 Millionen Menschen in der Europäischen Union offizielle Landeswährung. Zypern zählt rund 800.000 Einwohner, Malta etwa 400.000. Auch in Montenegro hat der Euro die D-Mark als offizielles Zahlungsmittel abgelöst, ebenso in der nach staatlicher Unabhängigkeit strebenden, von der UNO verwalteten südserbischen Provinz Kosovo.
