Zypern muss finanziell kräftiger bluten
Im Gerangel um die Zypern-Hilfen steht die letzte Entscheidungsrunde bevor. Das Rettungspaket könnte nach den Worten der finnischen Finanzministerin Urpilainen unter Umständen noch einmal aufgeschnürt werden. Das deutsche Finanzministerium äußerte allerdings die Erwartung, dass es bei einem Kreditumfang der Euro-Partner und des IWF von insgesamt rund zehn Milliarden Euro bleibt. Es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass die Euro-Finanzminister bei ihrem am Donnerstag beginnenden Treffen in Dublin noch einige Detailfragen klären müssen.
Banken bringen größten Posten
Der von Zypern geforderte Eigenbeitrag zur Sanierung setzt sich aus mehreren Posten zusammen. Allein 10,6 Milliarden Euro sollen die Abwicklung der Laiki-Bank und die Umstrukturierung der Bank of Cyprus mit dem Beitrag von Großanlegern und -gläubigern bringen. 600 Millionen Euro sollen aus der Erhöhung der Unternehmensteuern kommen, weitere 400 Millionen Euro aus Gold-Verkäufen. Rund 1,4 Milliarden Euro über drei Jahre sollen aus Privatisierungen eingenommen werden.
Wachstum wieder in zwei Jahren
Weitere Sanierungsbeiträge sollen durch Laufzeitverlängerungen und Konditionsänderungen bei Krediten von heimischen und auch russischen Geldgebern erbracht werden. Kurzfristig werde das Programm zu einer Schrumpfung des zyprischen Bruttoinlandsproduktes von insgesamt 12,5 Prozent in den Jahren 2013 und 2014 führen, heißt es in einem der EU-Dokumente. 2015/2016 solle dann das Wachstum zurückkehren. Die Schuldenstandsquote soll vorübergehend bis 2015 auf eine Spitze von 126,3 Prozent der Wirtschaftsleistung steigen und dann wieder absinken.
(APA)