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"Zwischenrufe"nicht relevant

Sportlandesrat Siegi Stemer bleibt seiner Linie treu: Erst eine seriöse Machbarkeitsstudie und dann die Detailplanung in Sachen Landesstadion. Derweil gibt es weiter Soforthilfe für notwendige Stadienerweiterungen.

VN: Zuletzt gab es Kritik von Lustenaus Bürgermeister an Ihrer Zusage, Altachs Tribünenprojekt mit Landesmitteln zu unterstützen. Stört Sie das?
Stemer: “Nein, überhaupt nicht. Altach hat dasselbe Recht, Hilfe zu erhalten, wie es auch in Lustenau und in Bregenz geschehen ist. Die Gespräche mit der Gemeinde Altach und dem Klub sind ja noch im Laufen. In Lustenau haben Klub und Gemeinde in den 90 er-Jahren profitiert.”

VN: Also kein Gehör Ihrerseits für ein zweites RedZac-Liga-taugliches Stadion?
Stemer:
“Zwei Stadien in einer 20.000-Einwohner-Gemeinde – das kann ich vor dem Steuerzahler nicht verantworten. Außerdem kann ich mich an ein Versprechen des Bürgermeisters nach dem damals raschen Ausbau des Reichshofstadions erinnern.”

VN: Was meinen Sie damit?
Stemer: “Seitens der Gemeinde wurde von der Umsetzung eines mittelfristigen Sportstättenkonzepts gesprochen. Als Standort wurde die Gegend rund um das Gymnasium – auch wegen der Schule – genannt. Inzwischen hat die erste Klasse im Gymnasium die Matura abgelegt, eine Außensportanlage fehlt noch immer. Die Leichtathleten, die aus dem Reichshofstadion weichen mussten, warten ebenfalls noch. Und der FC Lustenau hätte es auch verdient, dass man ihm hilft. Mittelfristig ist sicher ein dehnbarer Begriff, doch inzwischen sind fast zehn Jahre vergangen.”

VN: Wie könnte eine solche Hilfe für den FC aussehen?
Stemer: “Leider wurde es verabsäumt, das Reichshofstadion für mehr als nur einen Klub auszubauen. Deshalb kann das Land aber kein zweites Red-Zac-Stadion bauen.”

VN: Somit spricht eigentlich alles für ein Landesstadion?
Stemer: “Ja, nur Äpfel mit Birnen zu vergleichen, das geht nicht. Ein Landesstadion ist ein Zukunftsprojekt, eine vernünftige Hilfestellung wie für Altach muss aus dieser Diskussion ausgekoppelt werden.”

VN: Und wie sieht es konkret mit den Plänen für ein Landesstadion aus?
Stemer:
“Es muss eine saubere, seriöse Machbarkeitsstudie vorliegen. Das ist mir wichtig, das ist die Grundlage für weitere Gespräche. Deshalb lasse ich mich in dieser Sache weder drängen noch beirren. Auch nicht durch Zwischenrufe aus Lustenau. Am Ende des Prüfungsprozesses wird eine Entscheidung stehen. Das heißt nicht gleichzeitig Bau eines Stadions. Ein wirklich seriöser Standort und das Bekenntnis der Spitzenklubs sind aber die Grundlage.”

VN: Dann wäre also auch ein Nein zum Landesstadion möglich?
Stemer: “Das kann passieren. Aber ich bin mir sicher, dass dieses Thema dann in ein, zwei Jahren wieder auftauchen wird. Ein solches Projekt wird uns nicht mehr loslassen, so lange es Profifußball in Vorarlberg geben wird.”

VN: Warum macht der Sportlandesrat denn keinen Druck – etwa in finanzieller Hinsicht?
Stemer: “Weil das Thema ein komplexes ist, das einfach einer seriösen Aufarbeitung bedarf. Und eines ist klar. Selbst wenn der Bau eines Landesstadions spruchreif wird, dann reden wir immer noch von einem Zeitraum von gut zwei Jahren, bis ein solches bespielbar sein wird. Für mich wäre, selbst bei einer optimalen Umsetzung, ein Stadionbezug erst mit Saisonbeginn 2009 möglich.”

VN: Zuletzt wurden bezüglich Landesstadion die Angebote des Raumplanungsbüros erwartet?
Stemer: “Diese sind nun eingelangt. Das Projektteam wird die Angebote, die sehr seriös sind, nun analysieren und binnen einer Woche zu einer Entscheidung kommen. Dann werden wir die Machbarkeitsstudie in Auftrag geben.”

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