Während eine Sonderkommission Vorwürfen gegen eine Jugendwohneinrichtung in Niederösterreich nachgeht, kam es in der Nacht auf Mittwoch in dem Heim der Therapeutischen Gemeinschaften (TG) zu einem laut “Kurier” dramatischen Zwischenfall: Jener ehemalige Bewohner, der Anfang Dezember über angebliche Missstände berichtet hatte, soll versucht haben, den Geschäftsführer zu überfallen.
Messerattacke geplant: Ermittlungen wegen Mordverdachts laufen
Der Verdächtige soll mit einem Messer bewaffnet um das Haus geschlichen sein. Er wurde laut einem Online-Bericht der Tageszeitung von der Polizei überwältigt und festgenommen. Zwei ursprüngliche Komplizen dürften zuvor “kalte Füße bekommen” haben: Sie warnten den Gründer und Geschäftsführer, der sich daraufhin im Haus verbarrikadierte und die Exekutive verständigte. Verletzt wurde niemand.
“Es laufen Ermittlungen wegen des Verdachts eines verbrecherischen Komplotts und Mordversuchs. Es dürfte den Plan gegeben haben, eine bestimmte Person zu überfallen, dessen Auto zu rauben und eventuell auch diese Person zu töten”, wurde der Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt, Erich Habitzl, zitiert.
Jugendliche hatten von Erniedrigungen durch Betreuer berichtet
Zwei ehemalige Mitarbeiter und drei Jugendliche hatten sich Anfang Dezember 2017 an die Medien gewandt und u.a. von Erniedrigungen durch Betreuer berichtet. Während die Grünen eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft ankündigten, um die private Einrichtung durchleuchten zu lassen, richtete der zuständige Landesrat Franz Schnabl (SPÖ) eine Sonderkommission ein. Diese ermittle “auf Hochtouren”, teilte deren Leiterin Simone Metz am Dienstag mit. Einen Endbericht stellte sie für Mitte Februar in Aussicht.
(APA/Red)