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Zweiter Stephansturm aus Licht

Foto-Julius
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Während des bevorstehenden Papstbesuches wird der fehlende Nordturm des Stephansdoms kurzzeitig aufgebaut - aus Licht.

20 Scheinwerfer werden zwischen dem 7. und 9. September nachts einen 137 Meter hohen Lichtkegel in den Himmel werfen. Es gehe um „ein Zeichen der Spannung zwischen dem, was vollendet ist und dem, was unvollendet ist“, so Dompfarrer Toni Faber bei einer Präsentation am Freitag.

Dieses Spannungselement soll an drei Tagen jeweils von Einbruch der Dunkelheit bis 1.00 Uhr nachts erstrahlen. Die für die Installation benötigte Lichtleistung entspricht 1.700 Halogenscheinwerfern mit 100 Watt Stärke.

Somit wird die bekannteste Wiener Kirche zumindest kurzzeitig symmetrisch. Denn während der bestehende Südturm als damals höchster Kirchturm der Christenheit 1433 fertiggestellt wurde, blieb der geplante Zwillingsturm – auf dem sich heute die Pummerin befindet – Rudiment. 1511 wurden die Arbeiten am Nordturm eingestellt, da Geld und Arbeitskraft in Zeiten der Glaubensspaltung und der aufziehenden Türkenkriege andersweitig benötigt wurden.

Das Geld (26.000 Euro) kommt nun überwiegend von der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, die Organisation übernimmt das Projekt Jugendkirche. Einen bleibenden Aufbau des Nordturmes in Stein strebt die Jugendkirche allerdings nicht an, unterstrich deren Vertreter Florian Unterberger: „Es gibt Wichtigeres zu tun.“

Die Idee des Lichtturmes ist dabei nicht neu. Bereits zum Jahreswechsel 1999/2000 war versucht worden, die Kathedrale mit Licht kurzzeitig zu vollenden. Diese Aktion habe sich jedoch als „Rohrkrepierer“ erwiesen, bedauerte Dompfarrer Faber. Wegen Schneefalls und Nebels sei vom Turm nichts zu sehen gewesen.

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