AA

Zweiter Leibwächter soll Westenthaler belastet haben

Auch der zweite Leibwächter von BZÖ-Chef Peter Westenthaler im Nationalratswahlkampf 2006, Walter Lagger, soll den Bündnis-Chef in der sogenannten "Prügelaffäre" schwer belastet haben.

Laut einer Vorausmeldung des Nachrichtenmagazins “News” soll der zunächst als Entlastungszeuge aufgetretene Lagger im Gespräch mit “News” erklärt haben, er habe Westenthaler sogar zurückgehalten, weil dieser versucht habe, auf den am Boden liegenden Pressesprecher von Ex-Justizministerin Karin Gastiner, Christoph Pöchinger, einzutreten. Lagger wie auch das BZÖ wiesen die Darstellung per Aussendung am Mittwoch als unwahr zurück. “News” erklärte daraufhin, man habe die Aussagen Walter Laggers “minutiös festgehalten”.

In dem “News”-Bericht heißt es, Lagger habe darüber hinaus alle Vorwürfe des ersten Westenthaler-Leibwächters Siegfried Kobal bestätigt. Er sei von Westenthaler “mehrfach aufgefordert” worden, Pöchinger aus dem Lokal “Stadl” rauszuwerfen, erklärte Lagger. Kobal hatte bereits vergangene Woche – ebenfalls in “News” – behauptet, Westenthaler habe mehrmals den Auftrag erteilt, Pöchinger aus dem Lokal zu entfernen.

Am Freitag hatte Lagger hingegen in einer der APA übermittelten schriftlichen Stellungnahme erklärt, dass die Westenthaler belastenden Aussagen von Siegfried Kobal “absolut nicht stimmen”. Westenthaler sei an “keinerlei Streit oder einem Raufhandel beteiligt oder verwickelt” gewesen. Tags darauf berichtete “profil” wiederum unter Berufung auf die Aussage Laggers beim Landesamt für Verfassungsschutz, dass dieser zum vermeintlichen Zeitpunkt auf der Toilette gewesen sei.

Lagger dementierte umgehend den neuen Bericht von “News”. Er habe weder dem Magazin ein Interview gegeben, noch “irgendeinen der falschen Vorwürfe Herrn Kobals gegen Peter Westenthaler” bestätigt. Vielmehr bleibe er “selbstverständlich dabei, dass sämtliche Aussagen Kobals nicht stimmen”. Es sei ihm ein “völliges Rätsel, wie ‘News’ zu dieser heutigen – völlig falschen – Darstellung” komme, hieß es in einer Aussendung.

BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz sprach von “letztklassigem Diffamierungsjournalismus”. Lagger habe “News” niemals ein Interview gegeben. Das BZÖ habe einen Antrag auf einstweilige Verfügung zum Einzug der kommenden “News”-Ausgabe eingereicht, erklärte der Generalsekretär.

Das Magazin verteidigte daraufhin seinen Bericht, die Aussagen Laggers seien “völlig korrekt zitiert” worden, schreibt “News” in einer Aussendung. Lagger habe bei seinem ersten Interview am Montag voriger Woche, in welchem er bereits die Darstellung des “ersten” Leibwächters Siegfried Kobal bestätigt habe, um Anonymität gebeten. “News” habe daraufhin die Aussagen Kobals publiziert und auf die Veröffentlichung von Laggers Aussagen verzichtet. Nachdem Lagger aber in der Zwischenzeit als “Entlastungszeuge” für Westenthaler selbst an die Öffentlichkeit gegangen sei, habe man Lagger erneut kontaktiert und seine Aussagen nun öffentlich gemacht.

Pöchinger meinte auf Anfrage der APA, er wolle dazu eigentlich gar nichts mehr sagen und sei froh, dass die Sache vorbei ist. Er sei aber froh, dass sich nun alles aufkläre, er habe damals bei seiner Einvernahmen die Wahrheit gesagt.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Zweiter Leibwächter soll Westenthaler belastet haben
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen