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Zweimal Rot! Neun Rapidler verlieren in Mattersburg

©APA
Mit nur acht Feldspielern schlitterte Rapid in eine 1:2-Auftaktniederlage gegen Mattersburg. In der hitzigen Partie begingen zwar die Mattersburger mehr Fouls, Rapid erhielt allerdings mehr Karten.

Nach den Jubiläumsfesten gegen Liverpool (1:0) und Schalke (1:2) sowie dem souveränen Europacup-Auftritt gegen Vllaznia Schkodra (5:0/3:0) ist Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid Wien am Sonntag mit einer 1:2-Niederlage beim SV Mattersburg in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Die Wiener mussten allerdings fast zwei Drittel der Partie in Unterzahl bestreiten und beendeten das Spiel zu neunt, nachdem Pehlivan (32.) ausgeschlossen worden war, eine Viertelstunde vor Schluss musste auch Stefan Maierhofer (72.) vorzeitig mit Gelb-Rot vom Platz.

In der ruppigen und vor allem in der Schlussphase hitzigen Partie flog Pehlivan bereits nach knapp mehr als einer halben Stunde mit Gelb-Rot vom Platz. Der Rapid-Youngster hatte in der neunten Minute nach einem Foul an ihm nachgetreten und dafür von Schiedsrichter Stefan Meßner die Gelbe Karte erhalten. Nur 23 Minuten später hielt er seinen Gegenspieler Markus Schmidt am Leiberl zurück – für die ungeschickte Aktion wurde er zu Recht des Platzes verwiesen. Maierhofer wurden in der 72. Minute zwei theatralische Einlagen im Mattersburg-Strafraum zum Verhängnis. Meßner zückte insgesamt elf Gelbe und zwei Gelb-Rote Karten.

Mattersburg konnte aus der numerischen Überlegenheit jedoch zunächst wenig Kapital schlagen. Rapid war vor und nach dem ersten Ausschluss die spielbestimmende Mannschaft, erst nach Maierhofers Ausschluss liefen die Wiener in Mattersburger Konter. Andreas Dober schoss den Ball in der 14. Minute nur knapp an der rechten Stange vorbei, Erwin Hoffer (29.) scheiterte nach einem energischen Solo an Mattersburgs Tormann Stefan Bliem, der den Ball ins Torout abwehrte. Kurz vor dem Pausenpfiff prüfte Stefan Maierhofer (45.) noch einmal Bliem. Für die gefährlichste Aktion der Gastgeber vor dem Wechsel war Goce Sedloski verantwortlich. Er köpfelte den Ball nach einem Corner von Josef Hamouz jedoch recht weit über das Tor.

Bis zum kuriosem Führungstreffer tat sich auch im zweiten Durchgang wenig. Gegen den Spielverlauf trafen die Burgenländer zuerst. Cem Atan setzte sich nach einem Missverständnis in der Rapid-Abwehr gegen Innenverteidiger Hannes Eder durch, Tormann Helge Payers Ausputzversuch landete via Atan im Fünfmeterraum, wo Jürgen Patocka Robert Waltner umräumte. Den Elfmeter verwandelte Mattersburg-Kapitän Michael Mörz (68.) souverän.

Der Führungstreffer war der Auftakt zur turbulenten Schlussphase. Meßner schloss Maierhofer nach einer plumpen Schwalbe aus, dieser stürmte daraufhin erbost vom Platz. Heikkinen (78.) sorgte für Rapids zwischenzeitlichen Ausgleich, doch nach Zuordnungsschwierigkeiten in der Rapid-Abwehr brachte Robert Waltner die Mattersburger in der 81. Minute wieder in Führung. Atan (85.) hatte vier Minuten später die endgültige Entscheidung auf dem Fuß, schoss aber über das Tor. Zahlreiche Mattersburg-Konter in den Schlussminuten brachten nichts ein. Wenige Sekunden vor dem Ende scheiterte der eingewechselte Rapid-Stürmer Nikica Jelavic mit einem Volley an Bliem.

Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): “Es ist nach 95 Minuten 2:1 für Mattersburg gestanden, also war der Sieg verdient. Nach dem Spielverlauf fragt übermorgen fast keiner mehr. Gegen Rapid sind mehr Emotionen im Spiel als sonst. Das Match war vom Spielerischen sicher nicht schön anzuschauen, wir wollten die Null halten. Es war bis zum Schluss eine vorsichtige Partie.”

Peter Pacult (Rapid-Trainer) verweigerte eine Stellungnahme zum Match.

Steffen Hofmann (Rapid-Kapitän): “Die Ausschlüsse waren auch ein Hauptgrund für die Niederlage. Wer ein bisschen Fußball-Sachverstand hat, hat gesehen, was da passiert ist. (nun sarkastisch) Das hat gezeigt, dass die Wiener Vereine stets bevorzugt werden. Dafür möchten wir uns entschuldigen. Wir haben das Spiel aus verschiedenen Gründen verloren.”

Stefan Meßner (Schiedsrichter): “In diesem Spiel waren viele Fouls. Die beiden Roten Karten waren gerechtfertigt. Es waren viele kleine Gehässigkeiten in der Partie. Ich habe versucht, diese von Anfang an mit Gelben Karten zu unterbinden.”

Fußball-Bundesliga (2. Runde):
SV Mattersburg – SK Rapid Wien 2:1 (0:0)
Mattersburg, Pappelstadion, 12.100, SR Meßner

Tor: 1:0 (68.) Mörz (Elfmeter), 1:1 (78.) Heikkinen, 2:1 (81.) Waltner

Mattersburg: Bliem – Pauschenwein, Malic, Sedloski, Hamouz (60. Spuller) – Atan (86. Stjepanovic), Schmidt, Seidl (81. Wagner), Sedlak, Mörz – Waltner
Rapid: Payer – Dober, Eder (77. Jovanovic), Patocka (70. Jelavic), Katzer – Hofmann, Heikkinen, Pehlivan, Drazan (77. Konrad) – Hoffer, Maierhofer

Gelbe Karten: Schmidt, Sedlak, Seidl, Malic, Spuller, Mörz bzw. Katzer, Hoffer, Patocka, Eder, Heikkinen
Gelb-Rot: Pehlivan (32./wiederholtes Foulspiel), Maierhofer (72./Unsportlichkeit)
Die Besten: Mörz, Bliem bzw. Heikkinen, Drazan

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