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Zwei weitere Festnahmen bei Terrorfahndung in Großbritannien

Bei der Fahndung nach den Tätern der versuchten Autobombenanschläge in Großbritannien hat die Polizei zwei weitere Terrorverdächtige festgenommen.

Die Männer im Alter von 28 und 25 Jahren seien im Zusammenhang mit dem Angriff auf den Flughafen von Glasgow gefasst worden, teilte die schottische Polizei am Montag mit. Damit seien insgesamt sieben Personen festgenommen worden.

Britische Medien berichtete unterdessen, bei zwei der insgesamt fünf Festgenommenen handele es sich um Ärzte, die in britischen Krankenhäusern gearbeitet hätten. Die Polizei in London und Glasgow wollte das nicht bestätigen. Innenministerin Jacqui Smith betonte, alle Berichte über die mögliche Herkunft der Festgenommenen seien Spekulation.

Nach Medienberichten gehen die Ermittler davon aus, dass die bisher festgenommenen sechs Männer sowie eine Frau einer mit dem Al-Kaida-Netzwerk verbundenen Terrorzelle angehörten. Ein 26-jähriger Arzt wurde vom Boulevardblatt „The Sun“ als der Drahtzieher hinter den geplanten Angriffen bezeichnet. Er war am Samstag zusammen mit seiner 27-jährigen Frau in der Grafschaft Cheshire festgenommen worden. „The Sun“ gab an, der Arzt sei Iraner; andere Medienberichte sprachen von einem jordanischen Staatsbürger, der in britischen Spitälern arbeitete.

Den Attentätern von Glasgow war die Polizei offenbar kurz vor der Tat dicht auf den Fersen: Wenige Minuten vor dem Anschlag hätten Ermittler eine Wohnungsvermittlung angerufen, sagte ein Mitarbeiter der Firma. Die Polizei habe wissen wollen, warum die Firma eine bestimmte Telefonnummer gewählt habe. Die Agentur hatte zwei Verdächtigen eine Wohnung vermittelt.

Unterdessen wurde nach dem Fund eines verdächtigen Päckchens am Sonntag ein Terminal des Londoner Flughafens Heathrow vorübergehend geschlossen. Die Polizei erklärte, sie habe den Fluggastbereich komplett geräumt. Nach rund einer Stunde konnte Scotland Yard aber Entwarnung geben.

US-Präsident George W. Bush lobte die „starke Reaktion“ der neuen britischen Regierung angesichts der angespannten Sicherheitslage. Zugleich kündigte er an, dass auf den Flügen zwischen den USA und Europa die Zahl der so genannten Air Marshals erhöht wird. Als Air Marshals werden bewaffnete Sicherheitskräfte bezeichnet, die zum Schutz von Passagierflügen eingesetzt werden. Sie tragen Zivilkleidung und sind daher von anderen Fluggästen nicht zu unterscheiden. Diese Maßnahme solle deutlich machen, dass der „Krieg gegen diese Extremisten“ weitergehe, sagte Bush am Sonntag. „Man weiß nie, wo sie zuschlagen.“

Von österreichischer Seite hieß es, es seien auch nach dem Attentat von Glasgow keine zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen geplant. Man sei derzeit der Ansicht, dass in Europa die Terrorbedrohung wegen der Teilnahme am Irak-Krieg vor allem auf Großbritannien fokussiert sei, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Rudolf Gollia, gegenüber der APA am Montag. Auf dem Flughafen Wien in Schwechat gilt nach Mitteilung des dortigen Sicherheitschefs Franz Spitzer unverändert die Sicherheitsstufe 2 auf der fünfteiligen Skala.

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