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Zwei Vermisste nach schweren Unwettern in Kärnten

Zwei Personen werden nach den schweren Unwettern in Kärnten vermisst.
Zwei Personen werden nach den schweren Unwettern in Kärnten vermisst. ©APA/GERT EGGENBERGER
Schwere Unwetter haben in der Nacht auf Mittwoch ganze Ortschaften in Kärnten im Bezirk Villach-Land verwüstet. Zwei Personen wurden am Donnerstag noch vermisst.
Treffen in Kärnten "komplett überflutet"
Zivilschutzalarm in Kärnten

Bäche im Gegendtal traten über die Ufer, Muren gingen ab und verschütteten die Häuser teils bis zum ersten Stock. Zwei Personen galten am Vormittag als vermisst, bestätigte Bezirkshauptmann Bernd Riepan auf APA-Anfrage entsprechende Medienberichte.

Zwei p`Personen in Kärnten vermisst: Mit Fluten mitgerissen und in Garage verschüttet?

Wie Riepan sagte, gebe es Meldungen über eine Person, deren Auto steckengeblieben war und die von den Fluten mitgerissen worden sein soll: "Verifiziert ist das aber noch nicht." Die zweite Meldung betraf eine Person, die in einer Garage verschüttet worden sei: "Da liegen die Geröllmassen bis zu eineinhalb Meter hoch. Die Masse ist so hart wie Beton", sagte Riepan.

Zivilschutzalarm in Treffen und Arriach

In Treffen am Ossiacher See und in der Gemeinde Arriach war noch in der Nacht eine Zivilschutzwarnung ausgegeben worden. Die Bewohner wurden aufgefordert, in den Häusern zu bleiben - im Freien herrsche Lebensgefahr. In der gesamten Region waren Straßen unpassierbar oder teilweise weggerissen. Einen Überblick über das genaue Ausmaß der Schäden zu erhalten sei schwierig, erklärte der Bezirkshauptmann: "Wie viele Häuser betroffen sind, kann man wohl erst morgen oder überhaupt erst in den nächsten Tagen abschätzen. Was man allerdings schon jetzt sagen kann: Die Schäden sind enorm." Mehrere Personen, die in ihren Häusern eingeschlossen waren, wurden am Mittwochvormittag mit Hubschraubern geborgen.

Enorme Schäden durch Murenabgänge und Überschwemmungen

Hauptaufgabe sei es vorerst, die wichtigsten Straßen freizubekommen. "Mitten in Treffen ist die Straße blockiert, weil der Pöllingerbach über die Ufer getreten ist", erklärte Riepan. Bis diese Blockaden beseitigt sind, habe es auch wenig Sinn, weitere Kräfte anzufordern - sie würden schlicht und einfach nicht ins Einsatzgebiet kommen. Zwölf Bagger waren vorerst damit beschäftigt, die verschütteten Straßen freizubekommen.

Massive Regenfälle lösten Muren aus

Ausgelöst worden waren Muren und Überflutungen durch heftigen Regen in der Nacht. In nur drei bis vier Stunden hatte es auf der Flattnitz 93 Liter Regen pro Quadratmeter gegeben. In Villach waren es 97 Liter und in Arriach 118 Liter, sagte Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Klagenfurt: "Damit hat es hier in nur wenigen Stunden so viel geregnet wie in einem durchschnittlichen gesamten Juni."

Seit Messbeginn der jeweiligen Wetterstation gab es laut ZAMG noch nie so große Regenmengen in so kurzer Zeit. In Villach wird seit dem Jahr 1930 gemessen, auf der Flattnitz seit 1971 und in Arriach seit 1990. Statistisch gesehen könne man von einem Ereignis sprechen, das ungefähr alle 100 Jahre zu erwarten ist, erklärte Hohenwarter. Der Wetterausblick für das betroffene Gebiet war vorerst nicht optimal: Bevor sich das Wetter am Donnerstag beruhigt, sind in Kärnten, der Steiermark und Teilen von Ober- und Niederösterreich noch weitere Regenschauer und Gewitter möglich.

(APA/Red)

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