Zwei schwerverletzte Schüler bei Matura-Tumulten in Köln

Nach Angaben des Polizeisprechers bewarfen sich die Jugendlichen dabei anscheinend mit Eiern, Farbbeuteln und Wasserbomben. Vermutlich seien aber auch gefährlichere und härtere Geschosse im Spiel gewesen, sagte er. “Anders sind die schweren Verletzungen nicht zu erklären.” Die beiden Schwerverletzten lagen am Dienstag noch im Krankenhaus.
Die Polizei kündigte nach einem Krisengespräch mit Vertretern der Staatsanwaltschaft und der Stadtverwaltung an, ihre Präsenz an neuralgischen Punkten wie den Schulen ab Dienstagabend noch einmal zu erhöhen. “Wir werden uns mit noch stärkeren Kräften im Einsatzraum aufstellen”, sagte der Sprecher. Die Kriminalpolizei habe außerdem eine spezielle Ermittlungsgruppe gebildet, um Straftaten im Umfeld der Feiern aufzuklären.
Nach dem neuen Vorfall vom Montagabend ermitteln die Beamten wegen Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Waffengesetz an. Bereits in der Nacht auf Montag hatten randalierende Oberstufenschüler in Köln 15 Polizeieinsätze ausgelöst. Dabei ging es unter anderem um Sachbeschädigungen und Körperverletzungen.
Begonnen hatte die Serie von Tumulten am vergangenen Freitag, als feiernde angehende Maturanten an einer Schule in Köln-Neuehrenfeld Polizisten beleidigten, bewarfen sowie anderweitig körperlich attackierten, nachdem diese wegen Ruhestörungsbeschwerden an Ort und Stelle erschienen waren. Die Beamten mussten Pfefferspray und Schlagstöcke gegen die teilweise hochaggressiven Jugendlichen einsetzen. Zehn Schüler kamen in Gewahrsam.
In Köln und anderswo veranstalten angehende Maturanten derzeit vielfach Feiern sowie die inzwischen üblichen sogenannten Mottowochen. Während mit den abendlichen Festen in der Regel Geld für gemeinsame Aktivitäten gesammelt werden soll, verkleiden sich die Jugendlichen bei den Mottowochen jeden Tag für ihren Schulbesuch. Die eigentlichen Maturafeiern und -streiche nach den Prüfungen folgen erst zu einem späteren Zeitpunkt.