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Zwei Palästinenser getötet

Zwei Palästinenser bei Schusswechseln in Tulkarem getötet. Bethlehem wieder in Hand der Palästinenser. Hamas bekennt sich zu Mordanschlag auf Israeli.

Nur Stunden nach dem israelischen Abzug aus Bethlehem sind am Dienstag im Flüchtlingslager von Tulkarem zwei Palästinenser bei Schusswechseln mit israelischen Soldaten getötet worden. Die israelische Armee war in den frühen Morgenstunden mit starken Verbänden in Tulkarem im nördlichen Westjordanland eingerückt, um gegen mutmaßliche Extremisten vorzugehen. Die Soldaten, die in dem Flüchtlingslager Haus für Haus durchsuchten, wurden von Hubschraubern aus der Luft unterstützt.

Mehr als 50 Panzer, Geländewagen und gepanzerte Fahrzeuge hätten Truppen nach Tulkarem befördert, berichteten palästinensische Augenzeugen. Einer der getöteten Palästinenser habe Sprengsätze bei sich getragen, verlautete aus Militärkreisen. Es habe vor dem Einsatz eine Warnung gegeben, dass Palästinenser einen Angriff auf israelische Zivilisten geplant hätten, hieß es weiter.

In der Stadt Bethlehem nahmen unterdessen palästinensische Polizisten die ersten Patrouillen auf, nachdem die israelische Armee in der Nacht abgezogen war. Der Chef der Polizei wies seine Beamten an, jeden festzunehmen, der illegal Waffen mit sich führt. Auch in Teilen des Gazastreifens bereiteten sich die palästinensischen Sicherheitskräfte darauf vor, die Kontrolle von der Armee zu übernehmen.

Zum Mordanschlag auf einen Israeli im Gazastreifen bekannte sich unterdessen die radikalen Hamas-Bewegung, die das Abkommen über den schrittweisen Rückzug der israelischen Armee aus den Autonomiegebieten ebenso ablehnt wie die Organisation Islamischer Dschihad.

Israel und die Palästinenser hatten sich in der Nacht zum Montag auf einen Abzug aus Bethlehem und Teilen des Gazastreifens geeinigt. Der Rückzug ist an die Bedingung geknüpft, dass die palästinensische Polizei in den Gebieten Ruhe und Ordnung durchsetzen kann. Zudem soll die palästinensische Autonomiebehörde Angriffe auf israelische Ziele verhindern. Das Abkommen ist die erste konkrete Vereinbarung zwischen beiden Konfliktparteien seit Juni 2001. Der damals von CIA-Direktor George Tenet vermittelte Waffenstillstand kam aber bisher nicht zustande.

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