Demnach seien 31 ausländische Unternehmen als Lieferanten für das irakische Chemiewaffen-Programm vor dem Golf-Krieg 1991 genannt. Neben zwei inzwischen aufgelösten US-Firmen seien die meisten davon europäische Chemieunternehmen: 14 deutsche, drei niederländische, drei Schweizer, zwei französische und zwei österreichische Unternehmen fänden sich auf der irakischen Liste.
Die Namen der österreichischen Unternehmen werden in dem Zeitungsbericht nicht genannt. Die großen deutschen Firmen Preussag (jetzt TUI) und Hoechst hätten laut der irakischen Erklärung insgesamt 40 Tonnen Chemikalien an den Irak geliefert, die zur Herstellung des tödlichen Nervengases Sarin verwendet wurden, sowie Ausrüstung für Chemiewaffen-Laboratorien. Die Sprecher der beiden deutschen Unternehmen wiesen die Vorwürfe zurück und betonten, die Firmen hätten im Handel mit dem Irak nichts Falsches gemacht.
Eine gleichlautende Unternehmensliste sei bereits 1996 vom Irak an die Vereinten Nationen übergeben worden. Die UNO lehne die Veröffentlichung der Liste ab, weil sie mit den genannten Unternehmen bei ihren Nachforschungen im Irak zusammenarbeiten wolle. Die „New York Times“ habe jedoch mit Hilfe eines Rechtsanwalts, der US-Golfkriegsveteranen bei Klagen wegen Gesundheitsproblemen vertritt, letztlich Zugang zu der Liste bekommen, heißt es in dem Bericht.