AA

Zwei Löwen-Babys wurden eingeschläfert

Basel - Zwei der vier am 11. Juni im Zoo Basel geborenen Löwen-Babys sind tot: Zwei Junglöwen wurden eingeschläfert. Am Leben gelassen wurden ein Weibchen und ein Männchen.

Zoo-Kurator Jakob Huber begründete die Tötung der gesunden Tiere am Samstag in der „Basler Zeitung“ mit der Grösse der Löwenanlage. Konzipiert sei die Anlage, in der bereits drei erwachsene Löwen leben, für drei bis fünf Tiere. Erstmals seit 1980 seien nun gleich vier Löwen gleichzeitig zur Welt gekommen.
Nicht für alle Platz

Für kurze Zeit hätte man laut Huber zwar vielleicht sieben Löwen halten können. Bald wäre man jedoch gezwungen gewesen, die Gruppe zu verkleinern. Weil auch in der Natur die Verlustrate nach der Geburt hoch sei, wurden die Tiere jetzt eingeschläfert.

Die Tötung von Jungtieren gehört nach Aussagen Hubers auch deshalb zum Alltag, weil nicht für alle ein guter Platz ausserhalb des Zollis gefunden werden kann. Huber ist bereits jetzt auf der Suche nach einem Abnehmer für die beiden überlebenden Löwen-Babys.

Für die beiden letzten Basler Löwenjungen, die im Dezember 2005 geborenen Geschwister Cabara und Catali, wurde in den USA eine neue Heimat gefunden. Sie leben seit April im Zoo von St. Louis. Die Tiere mussten früher als erwartet weggegeben werden, weil Vater Mbali seinen frühreifen Sohn Catali wie einen Nebenbuhler zu behandeln begann. Keine Pille für Löwen

Die Tötung von Jungtieren liesse sich durch Empfängnisverhütung vermeiden, wie Huber einräumt. Ein Tabu sei dies im Zoo nicht. So setzte man bei den Javaneraffen einzelnen Weibchen vorübergehend Hormonimplantate ein.

Bei den Löwen ist Huber dagegen in Sachen Empfängnisverhütung sehr zurückhaltend. Der Fortpflanzungszyklus sei ein zentraler Teil im Leben der Wildkatzen. „Gerade im Zoo, wo die tägliche Bedrohung und der Kampf um genügend Nahrung wegfallen, darf man das den Tieren nicht auch noch wegnehmen“, ist Huber überzeugt.

Internet:
http://www.zoobasel.ch/
  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Zwei Löwen-Babys wurden eingeschläfert
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen