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Zwei Jahre Kyoto-Protokoll

Am 16. Februar 2005 ist das Kyoto-Protokoll zum weltweiten Klimaschutz in Kraft getreten. Voraus ging diesem Stichtag ein langes Ringen um eine Einigung. "Österreich Schlusslicht"

Das Protokoll war eigentlich schon acht Jahre zuvor ausgehandelt worden. Darin verpflichteten sich die 141 Mitgliedstaaten, den globalen Kohlendioxidausstoß zwischen 2008 und 2012 auf ein Niveau von 5,2 Prozent unter dem von 1990 zu reduzieren. Wichtigster Kritikpunkt: Die USA sind nicht an Bord.

Erstmals gilt mit dem Kyoto-Protokoll für die Industriestaaten völkerrechtlich verbindlich die Pflicht, ihren Ausstoß an Treibhausgasen zu reduzieren und damit den ersten kleinen Schritt gegen die Erwärmung des Erdballs zu tun. Nach jahrelangen Debatten darüber, ob es einen Klimawandel gibt, wer schuld ist und was dagegen helfen könnte, hatten sich 38 Industriestaaten 1997 in Kyoto grundsätzlich darauf verständigt, ihren Ausstoß an Klimagasen bis 2012 um 5,2 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken – wobei der Durchschnitt der Jahresemissionen von 2008 bis 2012 herangezogen wird.

Doch war das Protokoll hinreichend vage, dass man noch bis 2001 darüber streiten konnte, nach welchen Regeln verfahren und wie gerechnet wird. Dann dauerte es noch einmal bis Ende 2004, bis Russland als letzter wichtiger Spieler den Vertrag ratifiziert hatte und ihm zum Durchbruch verhalf. Erst damit wurde die notwendige Mindestteilnehmerzahl für das Abkommen erreicht.

Mit der Stilllegung zahlreicher Industrieanlagen hat Russland seine Abgabe von Treibhausgasen seit 1990 um fast 39 Prozent reduzieren können. Andere Länder haben im selben Zeitraum ihr Abgasvolumen weiter erhöht. An der Spitze der Industrieländer liegen dabei UN-Daten zufolge Spanien und Portugal mit Wachstumsraten von mehr als 40 Prozent.

Die USA als größter Kohlendioxid-Produzent der Welt verweigerten stets, dem Protokoll beizutreten und zogen sich bereits 2001 ganz aus dem Kyoto-Kreis zurück. US-Präsident George W. Bush bezeichnete die Regelung damals als zu teuer und kritisierte Ausnahmen für ärmere Länder.

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