Seit dem Sommer läuft in drei Wiener Bezirken ein Pilotversuch in Sachen Anrainerparken. In bestimmten Straßenzügen oder Grätzeln werden zehn Prozent der Parkflächen für Bewohner reserviert. Neben Mariahilf und Neubau nimmt auch die Josefstadt daran teil. “Zehn Prozent sind viel zu wenig”, sagte Mickel nun im APA-Gespräch. Nicht zuletzt deshalb, da seit der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung Anfang Oktober viele “Pickerlflüchtlinge” in den achten Bezirk zurückkämen und die Stellplatznot noch größer geworden sei.
Mehr Anrainerparkplätze gefordert
Laut Mickel brauche es für die gewünschte massive Ausweitung von Anrainerparkplätzen allerdings eine Bundesregelung. Denn ein Rechtsgutachten der Stadt besage, dass ansonsten mit der Zehn-Prozent-Grenze das Maximum ausgeschöpft sei. Den beiden schwarzen Bezirksvorsteherinnen schwebt ein StVO-Passus nach deutschem Vorbild vor. Dort ist in Paragraf 45 die Möglichkeit einer “vollständigen oder zeitlich beschränkten Reservierung des Parkraums für die Berechtigten (also für Anrainer, Anm.)” festgeschrieben. Diese Lösung wäre auch “wirtschaftsverträglich”, da Halten und Laden nach wie vor erlaubt wären, erklärte Stenzel.
Innere Stadt und Josefstadt sind sich einig
Die City-Chefin sieht eine Zehn-Prozent-Quote für ihren Bezirk jedenfalls unzureichend, weshalb der Pilotversuch für die Innenstadt auch nicht interessant gewesen sei. Die anstehende Novelle, mit der Bures unter anderem ein Radfahrerpaket umsetzen will, sei deshalb ein guter Anlass, beim Bewohnerparken endlich einen einheitlichen rechtlichen Rahmen zu schaffen.
Die gemeinsame Vorgangsweise mit Mickel sei parteiintern jedenfalls akkordiert. Sowohl der ÖVP-Klub im Parlament als auch Manfred Juraczka, Chef der Rathaus-Schwarzen, seien informiert, so Stenzel. Ihre Kollegin aus der Josefstadt zeigte sich zuversichtlich, dass der Vorstoß noch Eingang in die StVO-Novelle finden könnte – trotz engen Zeitkorsetts. Die Begutachtungsfrist endet nämlich am 6. November. (APA)