Wie die Polizei in Sydney am Freitag mitteilte, werden ein griechisch-orthodoxer und ein koptischer Christ beschuldigt, zumindest zwei Frauen zu pseudo-religiösen Veranstaltungen herangezogen zu haben, bei denen sie den Opfern mit schwarzer Magie Angst einjagten. Eine 30-jährige Frau beklagt insgesamt 220 Fälle von sexuellem Missbrauch und Betrug. Sie war in dem Glauben, sie und ihre Familie stünden unter einem Fluch.
“Ich habe noch nie zuvor gehört, dass jungen Frauen etwas derart Ungewöhnliches und Gefühlloses angetan wurde”, sagte Chefermittler Gary Bailey. Zu den Opfern zählte zumindest noch eine 40-jährige Frau, jedoch geht die Polizei dem Verdacht nach, dass weitere Frauen in die Machenschaften der 38 und 61 Jahre alten Täter hineingezogen wurden. Der Ältere habe sich als ein spiritueller Mentor ausgegeben, der “zu den Engeln sprechen” und den bösen Fluch über Menschen aufheben könne, erklärte die Polizei.
Eine der Frauen sagte, sie habe pro “Gebetssitzung” 500 bis 1.000 australische Dollar (285 bis 570 Euro) gezahlt. Ihr waren bei den Sitzungen, die in Hotels im Westen Sydneys stattfanden, nach eigenen Angaben die Augen verbunden worden. Die Polizei geht dem Verdacht nach, dass die Frauen mit Drogen gefügig gemacht wurden. Die Opfer sagten aus, ihnen sei versprochen worden, sie würden von bösen Geistern befreit, wenn sie die sexuellen Handlungen über sich ergehen ließen. “Sexueller Missbrauch ist abscheulich”, sagte Bailey. “Wenn sich der Täter aber hinter dem Mantel religiöser Autorität verbirgt, ist es noch verwerflicher.”