Die Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich hat 26 Fertiggerichte aus acht Supermärkten großer Ketten untersucht. Das Ergebnis war gesalzen – und das im wörtlichen Sinn. 15 Proben wiesen einen Kochsalzgehalt auf, der über dem Tagesbedarf liegt. Der Spitzenreiter enthielt sogar die eineinhalbfache Menge. Das berichtete Georg Rathwallner von der Abteilung Konsumenteninformation am Dienstag in einer Presseaussendung.
Bluthochdruck durch Salz
Zu hoher Salzkonsum kann zu Bluthochdruck führen, das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigt. Daher empfehlen die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die tägliche Dosis auf sechs Gramm (das entspricht etwa einem Teelöffel) zu beschränken. Mit den getesteten Produkten – die Palette reichte von Pizzen über Nudel- bis hin zu Fleischgerichten – dürfte das aber schwer einzuhalten sein.
Neun Gramm Salz pro Portion
Wenn man davon ausgeht, dass eine Mahlzeit ca. ein Drittel der Tageskalorien ausmache, dürfte eine Portion nur etwa zwei Gramm Salz enthalten, rechnete Rathwallner vor. Die getesten Gerichte enthielten aber zwischen 4,53 und 9,14 Gramm und hätten sich damit laut AK als “wahre Salzbomben” entpuppt. Viele Hersteller würden zwar freiwillig den Natriumgehalt anführen, so der Konsumentenschützer. Doch kaum ein Verbraucher wisse, dass man diesen mit dem Faktor 2,54 multiplizieren müsse, um den tatsächlichen Salzgehalt zu errechnen. Die AK kritisiert, dass die Salzmenge in der EU nicht auf der Verpackung deklariert werden muss und verlangt eine gesetzliche Regelung. Konsumentenschutz-Landesrat Rudi Anschober (G) plädierte angesichts der Ergebnisse erneut für eine EU-weit verpflichtende Lebensmittelampel. (Quelle: APA)