Wütende Studenten drängten am Freitagnachmittag auf den Platz vor dem Parlamentsgebäude. Einige Teilnehmer versuchten dabei durch Polizeiabsperrungen zu brechen, wodurch sie ein heftiges Handgemenge mit den Beamten auslösten. Eine Rauchbombe wurde gezündet. Auf Plakaten forderten Studenten “Stoppt Gebühren und Kürzungen”. Ein Teil der Demonstranten zog Richtung Buckingham-Palast, dem Sitz von Queen Elizabeth II. Insgesamt beteiligten sich mehrere tausend Menschen sich an den Protesten.
Die Pläne, die Studiengebühren an Universitäten auf bis zu 10.700 Euro pro Jahr zu verdreifachen, sind Teil des Sparpakets der Regierung, die damit gegen ein Rekorddefizit kämpft. Das Vorhaben führte auch zu Spannungen in der konservativ-liberalen Regierungskoalition. Es wird damit gerechnet, dass etwa die Hälfte der Liberaldemokraten am Freitag gegen die Gesetzesvorlage stellt, nachdem sich die Partei im Wahlkampf eigentlich gegen die Erhöhung gewandt hatte. Der liberaldemokratische Vize-Premierminister Nick Clegg erklärte jedoch zuletzt, er schäme sich nicht, die Pläne zu unterstützen, da “die Welt nun einmal so ist”.
In den vergangenen Wochen war es bereits zu massiven Protesten gegen die Pläne gekommen. Dabei hatten unter anderem teils vermummte Demonstranten gewaltsam die Parteizentrale der konservativen Tories gestürmt.