AA

Zusammenarbeit für die Wissenschaft: Neues Umwelt-Satellitendaten-Zentrum in Wien

Seit April kreist "Sentinel-1A" um die Erde, nun gibt es ein Datensammelzentrum in Wien.
Seit April kreist "Sentinel-1A" um die Erde, nun gibt es ein Datensammelzentrum in Wien. ©AP Photo/European Space Agency, ESA/Stephane Corvaja
Seit April umkreist mit "Sentinel-1A" der erste Umweltsatellit des EU-Erdbeobachtungsprogramms "Copernicus" die Erde. In Wien wurde nun von der Technischen Universität (TU), der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) und Firmen ein Zentrum gegründet, das die Daten speichert und der Wissenschaft zugänglich macht.

Das neue “Earth Observation Data Centre for Water Resources Monitoring” (EODC) wird primär Daten von “Sentinel-1A” über Wasser speichern, also etwa über die Bodenfeuchte. An der TU Wien wird dazu in einem ersten Schritt eine Speicherkapazität von zwei Petabyte (zwei Billiarden Byte) aufgebaut, teilten die beteiligten Institutionen am Donnerstag mit.

Zusammenarbeit von TU und ZAMG für Datenzentrum

Bezogen werden diese von der Europäischen Weltraumorganisation ESA, sagte Christian Briese vom Department für Geodäsie und Geoinformation der TU Wien zur APA. Parallel dazu wird an der ZAMG eine Infrastruktur eingerichtet, die direkt von der Bodenstation der Satelliten Daten bezieht und erstverarbeitet.

Konkret berechnen etwa Wissenschafter der TU Wien aus den Mikrowellen-Daten der Satelliten die Bodenfeuchte auf der ganzen Welt und analysieren ihre zeitliche Entwicklung. Solche Berechnungen fließen heute in die Klimaforschung ebenso ein wie in Ernteertrags-Prognosen.

Neues Datenzentrum für Satellitendaten

Weil es bei den für solche Berechnungen notwendigen Datenmengen erforderlich ist, dass die Daten in der Nähe der Rechenleistung liegen, so Briese, gibt es eine enge Anbindung des EODC an den “Vienna Scientific Cluster” (VSC), einen von Uni Wien, TU Wien und Universität für Bodenkultur betriebenen Hochleistungsrechner.

In weiterer Folge könnte auch das Climate Change Centre Austria (CCCA), das unter anderem Daten zum Klimawandel aufbereitet und zur Verfügung stellt, eng mit dem EODC kooperieren.

Neben TU Wien und ZAMG sind die Unternehmen Geoville und Catalysts am EODC beteiligt, im Lauf der Zeit sollen noch weitere Partner dazustoßen. Längerfristig soll eine “Cloud” für Erdbeobachtungs-Daten entstehen, in der mehrere Datenzentren virtuell zu einer Einheit zusammengeführt werden.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Zusammenarbeit für die Wissenschaft: Neues Umwelt-Satellitendaten-Zentrum in Wien
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen