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Zum fünften Mal: Die Lange Nacht der Kirchen in Wien

Die lange Nacht der Kirchen in Wien
Die lange Nacht der Kirchen in Wien
Die "Lange Nacht der Kirchen" trotzt der Krise: 200 Kirchen machen heuer mit - und dazu Gotteshäuser in Slowenien, Italien und Tschechien. Zum Auftakt lockt eine ökumenische Vesper in Wien.

Trotz umstrittenen Personalentscheidungen bei den Katholiken und allgemeinen Mitgliederschwundes trotzen die Christen der Krise: Bereits zum fünften Mal lockt die “Lange Nacht der Kirchen” heute Abend Gläubige, Ungläubige und Unschlüssige in Österreichs Gotteshäuser.

Erstmals wird nach Slowenien und Südtirol expandiert, im tschechischen Brünn fand die Veranstaltung bereits am 29. Mai statt. Offiziell eingeläutet wird die “Lange Nacht der Kirchen” mit einer ökumenischen Vesper in der Lutherischen Stadtkirche in Wien-Innere Stadt.

In der Erzdiözese Wien wird es zwei Tage vor der EU-Wahl politisch: In der Kalvarienbergkirche diskutieren Kardinal Christoph Schönborn und der Politologe Anton Pelinka über die Rolle und die Verantwortung von Politik und Religion für die Zukunft Europas. Stargast in der niederösterreichischen Pfarre Ternitz ist Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S), der über das Thema “Sozialunion” spricht. Zur “Kirche der Ausgetretenen” wird die Franziskanerkirche in der Wiener Innenstadt, wo Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V), Pater Gottfried Wegleitner, Leiter der Kirchenbeitragsabteilung, und Hans Peter Hurka von der Plattform “Wir sind Kirche” über das Thema Austritt diskutieren. Der Stephansdom, wo “Die Jahreszeiten” für Kinder gegeben werden, steht im Zeichen des Haydnjahres. “Cardiac Move”, Gewinner des Ö3-Nachwuchsband-Wettbewerbs “Soundcheck”, treten in der Jugendkirche St. Florian auf.

Mit extravaganten Highlights punktet die “Lange Nacht der Kirchen” in Niederösterreich: Die Altkatholische Kirche in St. Pölten bringt das Kabarett “Himmi sakra hallelujah”, begleitet von der “deeply moved Band”. Außenminister Michael Spindelegger (V) ist in der Bürgerspitalkirche Hinterbrühl zu Gast und stellt sich einer Diskussion über Ethik in der Politik. In Großrußbach wird eine nächtliche Fußwallfahrt nach Karnabrunn angeboten. “Bilder zum Sonnengesang” gibt es im Dom von St. Pölten zu bewundern. Märchen und Sagen aus dem Dunkelsteiner Wald gibt es in der katholischen Kirche St. Ulrich in Karlstetten. Der Literat Robert Schneider, der mit “Schlafes Bruder” einen Welterfolg erzielte, liest im Rahmen der Präsentation der Telefonseelsorge in der Lutherischen Stadtkirche im ersten Bezirk in Wien.

An immerhin 100 Veranstaltungsorten in 76 Kirchen werden in Oberösterreich fast 400 Programmpunkte angeboten – keiner beschäftigt sich jedoch wirklich mit der jüngsten Krise, ausgelöst durch die Bestellung des mittlerweile wieder zurückgetretenen Weihbischofs Gerhard Wagner zum Weihbischof. Allein in Linz werden an 35 Veranstaltungsorten in 23 Kirchen – vor allem im Stadtzentrum und im Süden von Linz in Ebelsberg, St. Paul und in der Solarcity rund 120 Veranstaltungen stattfinden. Das Programm ist vielseitig: von einem Gespräch mit dem Turmeremiten bis über Windkanal und Tauchkurs in Wels – die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm. Natürlich ist auch etwas für die Kleinen dabei: die können im Linzer Mariendom Steine in der Dombauhütte bearbeiten.

Mit einem besonderen Gast wartet dieses Jahr die Pfarrkirche Leithaprodersdorf im Burgenland bei der “Langen Nacht der Kirchen” auf: Die Pfarrpatronin Maria Magdalena – in weltlicher Gestalt einer Dame aus der Pfarrgemeinde – wird den Kirchenbesuchern Rede und Antwort stehen. Wer lieber meditativ unterwegs ist, kann in der Pfarre Eisenstadt Oberberg an einer Wanderung teilnehmen und dabei die in der Bergkirche dargestellten Engel – laut Organisatoren sind es 323 – zählen.

Haydn gehört dazu

Dem Haydn-Jahr entsprechend gibt es ein Orgelkonzert mit Werken des Komponisten. Das sind nur einige von rund 170 Veranstaltungen, die am 5. Juni in insgesamt 40 katholischen und evangelischen Kirchen landesweit besucht werden können. Im Vorjahr, als die “Lange Nacht der Kirchen” erstmals auch im Burgenland als ökumenisches Projekt stattfand, konnten die heimischen Pfarren rund 14.000 Besucher anlocken.

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