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Zugunglück in Spanien

Bei einem schweren Zugunglück im Südosten Spaniens sind in der vergangenen Nacht auf Mittwoch mehrere Personen getötet und rund 40 Menschen verletzt worden.

Bei einem schweren Zugunglück in Spanien sind mindestens elf Menschen getötet und 38 weitere verletzt worden. Die Rettungskräfte setzten am Mittwoch die Suche nach 16 noch vermissten Personen fort. Die Hoffnung, Überlebende zu finden, war jedoch gering, da mehrere Wagen nach dem Unglück in Flammen aufgegangen waren. Der Personenzug war am Dienstagabend frontal mit einem Güterzug zusammengestoßen. Sechs Leichen waren bereits stark verbrannt, als sie am Mittwoch aus dem Wrack geborgen wurden.

Das Unglück ereignete sich in der Nähe von Chinchilla in der Provinz Albacete. Nach Angaben der staatlichen Bahngesellschaft RENFE saßen 86 Fahrgäste und vier Bahnangestellte in dem Personenzug, der auf dem Weg von Madrid nach Cartagena war. Die Lokführer beider Züge starben bei dem Zusammenprall, anschließend fingen die vordersten Wagen Feuer. Sie entzündeten sich möglicherweise an zwei Hochspannungskabeln direkt über der Unglücksstelle. Mit drei großen Kränen versuchten die Rettungskräfte am Mittwoch, die rauchenden Trümmer der verkohlten Wagen von den Schienen zu räumen.

„Ich konnte mich retten, weil ich zum Zeitpunkt des Zusammenstoßes in der Toilette war“, berichtete eine Überlebende im spanischen Rundfunk. „Als ich versuchte, hinaus zu gehen und meinen Mann zu suchen, sah ich ein riesiges Feuer, und alle haben geschrien“, sagte die Frau.

Entwicklungsminister Francisco Alvarez Cascos besuchte die Unfallstelle und erklärte, möglicherweise habe ein Eisenbahnarbeiter ein falsches Signal gegeben und so das Unglück verursacht. Normalerweise hätte einer der beiden Züge auf ein Seitengleis umgeleitet werden müssen. Ministerpräsident Jose Maria Aznar wollte am Nachmittag auf dem Weg nach Portugal die Unglücksstelle besichtigen, wie sein Büro mitteilte.

Erst im Jänner war auf derselben Strecke, die von Madrid nach Cartagena führt, ein Zug entgleist. Zwei Menschen kamen dabei ums Leben.

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