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Zugunglück in Spanien: 16 Leichen geborgen

Nach dem schweren Zugunglück in Spanien haben die Bergungsmannschaften in der Nacht zum Donnerstag die Suche nach weiteren Toten in den Trümmern fortgesetzt.

Wie der spanische Verkehrsminister Francisco Alvarez-Cascos mitteilte, wurden die Leichen von 16 Menschen aus den Wracks der Eisenbahnwagen geborgen. Bei der Kleinstadt Chinchilla war in der Nacht zum Mittwoch der Schnellzug Madrid-Cartagena auf einer eingleisigen Strecke frontal mit einem Güterzug zusammengeprallt.

Der Präsident der staatlichen Bahngesellschaft RENFE, Miguel Corsini, bezifferte die Zahl der Toten auf 19. Er schloss nicht aus, dass sie sich noch weiter erhöhen würde. Der Bahnchef machte den Stationsvorsteher von Chinchilla für das Unglück verantwortlich. Dieser habe das Signal für den Schnellzug auf „grün“ gestellt, obwohl ein Güterzug entgegengekommen sei.

Demgegenüber wiesen die Gewerkschaften darauf hin, dass der Schnellzug nur hätte abfahren dürfen, wenn der Stationsvorsteher dem Lokführer mit einer grünen Flagge ausdrücklich die Erlaubnis erteilt hätte. Dies sei jedoch nicht geschehen. Ein grünes Signal allein reiche nicht aus.

Die Suche nach weiteren Toten wurde dadurch erschwert, dass die Erster-Klasse-Waggons an der Spitze des Schnellzuges völlig zertrümmert worden waren. Zudem war das Innere bei Temperaturen von bis zu 1800 Grad ausgebrannt.

Nach Angaben des Ministers hatten sich in dem Schnellzug 87 Reisende befunden, 86 Fahrgäste und 1 Bediensteter des Bordcafés. Davon wurden 39 bei dem Unglück verletzt, 27 kamen ohne Blessuren davon. Das Schicksal der übrigen 21 Insassen ist bislang ungeklärt.

Diese 21 Reisenden kamen bei dem Unglück vermutlich ums Leben. Zudem starben 5 Bahnbedienstete, darunter die Lokomotivführer der beiden Züge. Nach diesen Angaben könnte sich die Zahl der Toten auf insgesamt 26 belaufen. Wenn sich diese Ziffer bestätigt, wäre der Unfall das schwerste Bahnunglück in Spanien seit über 30 Jahren.

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