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Zugunglück in Sizilien

Die Bergungsarbeiten nach dem Unglück des Intercity-Zuges Palermo-Venedig, Nummer 1935, bei Messina dauerten in den Morgenstunden des Sonntag an.

Wie die Zeitung „Corriere della Sera“ in ihrer Internetausgabe berichtete, ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens zehn angestiegen. Die Polizeipräfektur von Messina bestätigte bisher hingegen lediglich acht Tote: sechs Männer und zwei Frauen. Inzwischen hat die italienische Staatsanwaltschaft das Gebiet um die Unglücksstelle zwecks Beweismittelaufnahme zum Sperrgebiet erklärt.

Wie der italienische TV-Sender Raiuno in der Nacht berichtete, könnte ein Abrutschen des Schotters am Gleisbett zu dem Unglück geführt haben. Die Lokomotive sei entgleist, habe ein Bahnwärterhaus gerammt und sei dann über eine Brücke zirka sieben Meter in eine Schlucht gestürzt. Fünf der sieben Waggons wurden dabei in die Tiefe gerissen.

Erst im Mai seien laut Aussage der Bahngesellschaft „Trenitalia“ Arbeiten am Gleisbett in dieser Gegend „akkurat“ abgeschlossen worden. Man könne aber nicht ausschließen, dass es nachträglich zu Bewegungen im Erdreich gekommen sei. Es sei zudem kaum möglich, dass die Lokomotive die Ursache für das Unglück gewesen sei: Diese sei erst vor wenigen Tagen komplett überholt worden. Auch Vertreter der Eisenbahnergewerkschaft gehen von einem technischen Defekt aus und schließen menschliches Versahen bisher kategorisch aus.

Nachdem anfänglich weit über hundert Personen im Bergungseinsatz waren, verblieben in der Nacht nur noch zirka 50 Helfer am Ort des Geschehens, unter ihnen Carabinieri, Feuerwehrleute und Soldaten. Zunächst soll die Stromversorgung an der Bahnlinie wieder hergestellt werden. Es sei zurzeit aber nicht absehbar, wann der Zugverkehr auf der Strecke wieder aufgenommen werden kann.

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