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Zugpferd war stets die Liebe

Seit fast dreißig Jahren macht Johannes Rausch Theater für Groß und Klein. Das "Luaga und Losna"-Männchen lockt ab sofort wieder Künstler und Publikum nach Bludenz.

„Was einen Mann halt so bewegt – die Liebe“, antwortet Johannes Rausch auf die Frage, was ihn nach Vorarlberg gebracht hat. Er hat Architektur studiert, ist noch während des Studiums bei Film und Fernsehen gelandet und hatte mit Erwin Piplits, dem Leiter des späteren Serapionstheaters, einen guten Lehrmeister.

Dass die Sprache auf seiner Bühne nicht das bevorzugte Ausdrucksmittel ist, dass das Optische bei ihm eine große Rolle spielt, hat sich rasch abgezeichnet.

Als sich dann auch die Liebe zum Theater festigte, wurde in den späten Siebzigerjahren an der Wiener Peripherie das erste Unternehmen gegründet und gleich agierten neben den Menschen Puppen und Objekte auf dem Podium. Bald danach erfolgte der Umzug nach Vorarlberg, wo er mit seiner Frau Margit Rausch-Daves zuerst in Feldkirch und später in Nenzing das Theater der Figur in die Gänge brachte.

Man war Pionier, ist mit Produktionen durch das Land gereist, hat die Phantasie der Kinder angeregt. „International war österreichisches Kindertheater schlicht nicht präsent“, umschreibt er die Situation. „Wir wussten, dass das sehr hart werden kann.“

Alle haben etwas davon

Um den Austausch mit Unternehmen in anderen europäischen Ländern zu fördern, wurde vor 18 Jahren das Festival „Luaga und Losna“ samt Weiterbildungseinrichtungen für Autoren und bildende Künstler gestartet – und funktioniert immer noch. Alle haben etwas davon. Theatermacher und das Publikum.

Sehr viel sogar. Auch wenn die Situation generell nicht leichter geworden ist. Wenn in den Familien gespart werden muss, dann eher beim Kindertheaterbesuch als beim „neuen Häs“, stellt Rausch fest. Der größte Wunsch des erfahrenen Kulturschaffenden richtet sich aber an die Politik in Österreich: „Wir brauchen wieder ein Kunstministerium.“

Das Festival „Luaga und Losna“ beginnt am heutigen Dienstag um 17 Uhr in der Remise Bludenz und dauert bis 9. September.

ZUR PERSON

Johannes Rausch
Beruf: Theatermacher
Geboren: 1. Oktober 1948
Familie: verwitwet, zwei Kinder
Ausbildung: Dipl.-Ing. für Architektur
Laufbahn: Arbeiten für Film und Fernsehen, Gründung eines Theaters
Wohnort: Nenzing

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