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Zugkollision auf der Murtalbahnstrecke

Fünf Menschen wurden am Dienstag beim Zusammenstoß von zwei Zügen auf der Murtalbahn verletzt - ein Treibwagen und ein Güterzug waren bei Stadl an der Mur aufeinander geprallt.

Wie es von den Steiermärkischen Landesbahnen hieß, steht als Ursache „menschliches Versagen“ fest. Vier der fünf Verletzten, darunter zwei Fahrgäste, erlitten schwere und schwerste Verletzungen.

Nach Berichten der Einsatzkräfte waren die Opfer zum Teil eingeklemmt worden. Der Triebwagenfahrer und ein 77 Jahre alter Fahrgast aus Graz wurden schwerstens verletzt – Polytrauma bzw. Handamputation – und wurden mit Hubschraubern des ÖAMTC und des Roten Kreuzes ins LKH Klagenfurt geflogen. Eine 80-jährige Frau aus Mariapfarr (Salzburg) erlitt schwere Schnittverletzungen am Kopf, der Zugbegleiter im Triebwagen, der das Unglück hatte kommen sehen und abgesprungen war, trug mehrere Knochenbrüche davon.

Das Rote Kreuz und Notärzte aus dem Bezirk Murau und dem benachbarten Tamsweg (Salzburg) nahmen die Erstversorgung der Verletzten vor. Wie Bezirksrettungskommandant Dietmar Brem sagte, war die Bergung besonders schwierig. Es dauerte eine Stunde, bis die Feuerwehr die Verletzten aus den Trümmern herausgeschnitten hatte.

Nach Informationen von Karl Schumet, Leiter der Betriebsabwicklung bei den Landesbahnen, liegt eindeutig menschliches Versagen als Unfallursache vor. Die beiden Zugführer hatten auf der eingleisigen Strecke eine Kreuzung im Bahnhof Stadl vereinbart, zum Unfall kam es dann zwei Kilometer östlich von Stadl in einer Kurve. Wie schnell die beiden Garnituren unterwegs waren, konnte noch nicht festgestellt werden. Jedenfalls beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Personenzüge 70, für Güterzüge 45 km/h. Die Analyse des Funkverkehrs sowie des so genannten Zuglaufblattes soll die Verschuldensfrage bis Mittwoch klären.

Die Folgen des Unglücks hätten auch noch schlimmer sein können:
Zum Zeitpunkt des Unfalls gegen 11.00 Uhr waren nur zwei Fahrgäste im Triebwagen, während zu den Stoßzeiten zahlreiche Schüler diese Fahrgelegenheit nutzen. Nach Auskunft der Landesbahnen war dies der erste Unfall mit Personenschaden auf der 65 km langen Schmalspurbahn zwischen Tamsweg und Unzmarkt seit Einführung des Zugleitbetriebs im Jahr 1985.

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