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Zu viele Rettungshubschrauber in Österreich

22 von 38 Standorten könnten eingespart werden
22 von 38 Standorten könnten eingespart werden ©APA (Schneider/Archiv)
In Österreich gibt es zu viele Rettungshubschrauber: Wie der "Kurier" am Dienstag berichtete, hat die niederösterreichische Gebietskrankenkasse (NÖGKK) eine Erhebung beim bayrischen Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement in Auftrag gegeben, aus der hervorgeht, dass von 38 Standorten 22 zugesperrt werden könnten. Die Gebietskrankenkasse wollte dazu keine Stellungnahme abgeben.

Laut “Kurier” hat die NÖGKK stellvertretend für alle Länderkassen erheben lassen, ob der Bestand der Hubschrauberflotte angemessen ist. In einem 700 Seiten starken Gutachten kommen die bayrischen Experten laut der Zeitung zu dem Schluss, dass mit den vorgeschlagenen Einsparungen immer noch jeder Einsatzort in Österreich innerhalb von 15 Minuten erreicht werden könne.

An Spitzentagen sind demnach bis zu 38 Rettungshelikopter in der Luft. Vor allem im Winter sei eine bis zu neunfach zu hohe Abdeckung gegeben, so die Autoren.

Grundsätzlich sei auch eine Abwicklung mit 16 Helikoptern möglich, ergab die Studie laut “Kurier”. Um die Erreichbarkeit binnen 15 Minuten zu erreichen, müssten allerdings einige bestehende Standorte anders platziert werden. Als Grundlage für ihre Expertise dienten den Autoren 24.285 Einsatzdaten der Christophorus-Flotte.

Wenig Freude mit den Vorschlägen hat naturgemäß der ÖAMTC, der hierzulande die größte Flotte betreibt: Der Geschäftsführer der “gelben” Flugrettung, Reinhard Kraxner, räumt zwar ein, dass die Studie “durchaus gute Ansätze zur Finanzierung des Flugrettungssystems” biete. Die vorgeschlagenen Einsparungen bei der Helikopteranzahl hält er jedoch für unrealistisch: “Das ist schlichtweg nicht machbar und gefährlich.” Die Studienautoren hätten auf einer Landkarte einfach Kreise mit einem Zirkel gezogen, dabei aber nicht bedacht, dass im Gebirge andere Einsatzbedingungen herrschen.

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