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Zu Tode gesoffen

In einer völlig verwahrlosten Wohnung in Wien wurden am Donnerstag zwei Leichen gefunden. Der Mann und die Frau haben sich zu Tode gesoffen.

Als ihr 53-jähriger Bekannter starb, trank die 77-jährige Margarete P. neben der Leiche weiter. Jetzt wurde auch sie in einer völlig verwahrlosten Wohnung in der Diehlgasse in Wien-Margareten tot aufgefunden. Ein Nachbar hatte die Polizei alarmiert, weil er die betagte Frau – ihr gehörte auch das Haus – seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hatte und aus der Wohnung trotz der Kälte ein „eigenartiger Geruch“ drang.

Als die Polizei am Donnerstag die von innen mit einem so genannten Reiber verschlossene Tür aufbrach, bot sich ein gespenstisches Bild. Die Unterkunft war turmhoch mit Unrat angeräumt, sodass die Beamten sich kaum zu den Leichen vorarbeiten konnten. Überall lagen leere Rumflaschen, neben einem vollen Urinkübel lief noch der Fernseher. Dann stießen die Polizisten auf die zwei Toten.

Der ursprünglich unterstandslose Friedrich P. war vor etwa drei Jahren in die Diehlgasse gezogen und hatte sich bei Margarete P. eingenistet. Seither dürfte das Paar „bis zum bitteren Ende“ getrunken haben. Die Beamten schlossen aus dem völlig dehydrierten Zustand der Männerleiche, dass der 53-Jährige vor etwa eineinhalb bis zwei Monaten gestorben ist. Der Tod der 77-Jährigen dürfte etwa 14 Tage zurückliegen. Genaue Aufschlüsse soll eine Obduktion liefern. Fremdverschulden wird ausgeschlossen.

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