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Zu Hause schaufelt die Ehefrau

Paul Jankien nimmt dafür in und um Bregenz den Kampf gegen die Schneemassen auf.

Schneeräumen war gestern Schwerstarbeit. Einen Schneepflugfahrer zu finden, der Zeit für ein Schwätzchen hatte, auch. Nur gut, dass selbst der wackerste Arbeiter hin und wieder eine Pause braucht. Paul Jankien gönnt sich die Rast nach acht Stunden im Dauereinsatz. Dabei ist für den Angestellten des städtischen Bauhofes in Bregenz noch längst nicht Feierabend. Zwölf Stunden werden sich locker angesammelt haben, bis die nächste Schicht den Kampf gegen die Schneemassen aufnimmt. Schon morgens früh um vier hat Bauhofleiter Erich Knappitsch rund siebzig Leute in Marsch gesetzt. Immerhin müssen rund um die Landeshauptstadt 110 Kilometer Gemeindestraßen, 80 Kilometer Gehsteige, 31 Kilometer Fuß- und Radwege, mehr als sieben Kilometer Stiegen und Steige, etwa 5000 Quadratmeter öffentliche Plätze sowie 63.000 Quadratmeter Parkflächen von der allzu üppig gefallenen weißen Pracht befreit werden. Mit zwanzig Räum- und Streufahrzeugen rücken die Männer aus.

Ungeduldige Fahrer

Die Wetterprognosen waren schließlich eindeutig. Jeder Fahrer hat sein Einsatzgebiet. Paul Jankien kurvt unermüdlich durchs Vorkloster. Seit acht Jahren tut der Harder Dienst im Bauhof Bregenz. „Man weiß also schon, was an solchen Tagen auf einen zukommt”, sagt er. Wobei vor allem die Ungeduld der Autofahrer zuweilen an den Nerven zehrt. „Beschwerden sind gang und gäbe”, weiß Jankien. Auf Diskussionen lässt er sich jedoch nicht mehr ein. „Wir tun, was wir können”, sagt der bullige Mann. Und das heißt auch darauf zu achten, den Leuten nicht die Hauseinfahrten zuzuschütten. Mit den Anwohnern statt gegen sie zu arbeiten, lautet seine Devise. Und er fährt gut damit.

Schneefräsen in Aktion

Bleibt immer noch die Frage, wohin mit Frau Holles großzügigem Geschenk. Prompte Antwort: „Man sucht nach Möglichkeit leere Stellen.” Die wird man brauchen, wenn es darum geht, die Straßen für den Faschingsumzug einigermaßen schneefrei zu bekommen. Noch gestern Abend wurden am Stadtrand die Schneefräsen angeworfen. Heute geht es in der Innenstadt weiter. „Wir ersuchen die Fahrzeuglenker, ihre Autos wegzustellen”, bittet Erich Knappitsch. Und Paul Jankien macht sich auf zur nächsten Schneeräumrunde. Privat bleibt ihm das Schaufeln erspart. Das erledigt seine Frau.

 

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