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Zorniger Koch verwüstete Lokal

Entlassener Koch ließ seinem Zorn freien Lauf und verwüstete ehemalige Arbeitsstätte.

Nicht nur seiner Schuppenflechte wegen trennte man sich in einer Pizzeria in Wien-Landstraße von einem Aushilfskoch. Ungleich störender empfand es der Besitzer, dass der 41-Jährige regelmäßig einen über den Durst trank und sogar in der Küche nicht vom Wein lassen konnte. Wenige Stunden nach seiner Entlassung kehrte der gebürtige Südtiroler in der Nacht zum 21. Juli 2000 an den ehemaligen Arbeitsplatz zurück, verschaffte sich gewaltsam Zutritt und verwüstete das Lokal. „Rache war es nicht. Was weiß ich! Zorn vielleicht“, sagte er Mittwoch im Wiener Landesgericht.

Indem er zwei Fensterscheiben zerschlug und sich trotz neuerlich überdeutlicher Alkoholisierung ins Innere schwang, konnte sich der Koch so richtig austoben: Sämtliche Gläser und Teller gingen zu Bruch, 80 Eier warf er zu Boden bzw. gegen die Wand, Reis und Gemüse verstreute er in alle Himmelsrichtungen. Die weißen Tischtücher beschmierte der Mann gekonnt mit Ketchup.

Schließlich trug der Rasende alte Zeitungen und Rechnungen zusammen und legte auch noch Feuer. „Zum Glück ist bloß ein Schwelbrand entstanden“, offenbarte Staatsanwalt Peter Losert. „Er hat ja nur die Kontrolle über seine Zigarette verloren“, behauptete der Verteidiger.

Der Schöffensenat verurteilte ihn wegen schwerer Sachbeschädigung – die „Aufräumungsarbeiten“ machten rund 70.000 Schilling aus – zu sechs Monaten bedingter Haft. Der 41-Jährige war damit einverstanden, das Urteil ist rechtskräftig.

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