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Zivilisten bei russischen Angriffen auf Charkiw getötet

Eine zerstörte Wohnung in Severodonetsk. Auch in Charkiw soll es elf tote Zivilisten nach einem russischen Bombenangriff gegeben haben.
Eine zerstörte Wohnung in Severodonetsk. Auch in Charkiw soll es elf tote Zivilisten nach einem russischen Bombenangriff gegeben haben. ©Anatolii Stepanov / AFP
In der ukrainischen Millionnenstadt Charkiw wurden durch russische Bombenangriffe nach Angaben der Regionalbehörden mindestens elf Zivilisten getötet und dutzende weitere Menschen verletzt.
LIVE-Blog zur Ukraine am Montag

"Der russische Feind bombardiert Wohngebiete", so der Gouverneur von Charkiw, Oleg Sinegubow, am Montag auf Telegram. "Aufgrund der andauernden Bombardierungen können wir nicht die Rettungsdienste rufen." Sinegubow warf der russischen Armee vor, "Kriegsverbrechen" zu begehen.

Zivilisten bei russischen Angriffen auf Charkiw getötet

"Es ist ein Völkermord an den Ukrainern", schrieb er mit Blick auf "schweren Artilleriebeschuss". "Dutzende Zivilisten sterben. Dies geschieht tagsüber, während die Menschen in die Apotheke gehen, einkaufen oder Wasser besorgen." In den von den russischen Angriffen betroffenen Stadtteilen gebe es keine "Stellungen der ukrainischen Streitkräfte".

UNO-Generalsekretär António Guterres verurteilte Russlands Kriegsführung scharf. "Obwohl russische Angriffe Berichten zufolge größtenteils auf ukrainische Militäreinrichtungen abzielen, haben wir glaubwürdige Berichte über Wohngebäude, kritische zivile Infrastruktur und andere nicht militärische Ziele, die schwere Schäden erlitten haben", sagte Guterres am Montag bei einer Dringlichkeitssitzung der UNO-Vollversammlung in New York. "Diese eskalierende Gewalt, die zum Tod von Zivilisten, einschließlich Kindern, führt, ist völlig inakzeptabel. Genug ist genug."

"Wir beschießen keine zivilen Gebiete"

"Wir hören ständig Lügen über den wahllosen Beschuss ukrainischer Städte, Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten", antwortete der russische UNO-Botschafter Wassili Nebensja vor der UNO-Vollversammlung. "Wir beschießen keine zivilen Gebiete und Stadtteile."

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte in einer Pressekonferenz behauptet, "nationalistische ukrainische Gruppen" versuchten, "die Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde" zu benutzen. Dies sei "kriminell".

Boris Johnson prangerte "babarische" Angriffe Russlands an

Großbritanniens Premierminister Boris Johnson prangerte unterdessen "barbarische" Angriffe Russlands auf Zivilisten in der Ukraine an. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj habe Johnson "die barbarischen Luftangriffe Russlands gegen unschuldige Zivilisten, darunter Kinder" verurteilt, erklärte Downing Street.

Josep Borrell sprach von zahlreichen Opfern unter Zivilisten

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sagte in Brüssel, die russischen Angriffe in der Ukraine würden "immer unerbittlicher" und es gebe zahlreiche Opfer unter Zivilisten. In Charkiw, Mariupol und Kiew gebe es aber "mutigen" Widerstand der ukrainischen Armee.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hatte in einer Pressekonferenz behauptet, "nationalistische ukrainische Gruppen" versuchten, "die Zivilbevölkerung als menschliche Schutzschilde" zu benutzen. Dies sei "kriminell".

Sonntagfrüh drangen russische Truppen in Charkiw ein

Sonntagfrüh hatte Sinegubow das Eindringen russischer Soldaten in Charkiw bekanntgegeben. Stunden später erklärte er, die Stadt befände sich wieder unter der "vollständigen Kontrolle" der ukrainischen Armee. Das nahe der russischen Grenze gelegene Charkiw ist mit 1,4 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine.

(APA/Red)

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