“Ich kann mich nicht durch die Gegend lachen. Beim Begräbnis kommt das nicht gut an.” – …ein bissel weniger Kanzler-Frohsinn wäre angesichts der roten Wahl-Trauertage aber gar nicht so schlecht, befand der steirische Landtagspräsident Kurt Flecker (S).
“Die Leute halten Faymann jetzt für den Kanzler – weil Pröll urlaubt.” – …immerhin, wenn der Vizekanzler die Strände von Mauritius unsicher macht, ist Faymann sogar mal Boss der Regierung, vermutet der rote Gewerkschafter Franz Wallmann.
“Er ist der Spitzenkandidat meines Teams.” – irgendwann hatte Othmar Karas (V) für sich eine Formulierung gefunden, die ihn Ernst Strasser (V) auf EU-Listenplatz eins verdauen ließ.
“Ein Sieg war dieses zweifelsohne/für H.-P. Martin und die ‘Krone’.” – noch mehr über der Österreicher Wahllaunen zu lachen hatten “Krone”-Hausdichter Wolf Martin und sein Huldigungsobjekt Hans-Peter Martin.
“Als Journalist (…) meine ich zu spüren, dass die große Wendung kommen könnte, die ich für Österreich erwarte, nämlich dass beide Prölls, der eine als Bundeskanzler, der andere als Bundespräsident, an der Spitze des Staates stehen.” – jeder Journalist kann sich mal verspüren, selbst Hans Dichand.
“Rudas erfreut darüber, dass Bundespräsident Fischer so eine Freude am Amt hat.” – SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas ahnte es bereits…
“So bin ich zu dem Ergebnis gelangt, dass ich mich bei der kommenden Präsidentenwahl als über den Parteien stehender Kandidat um Ihr Vertrauen bewerben werde.” – Heinz Fischer tanzt weiter am Staatsparkett, während Erwin Pröll noch immer durch Niederösterreich streift.
“Wahr ist, dass acht ORF-Landesstudios hervorragende, vollkommen unbestrittene objektive Arbeit in der politischen Berichterstattung leisten.” – apropos Bundesländer – Alexander Wrabetz schickte kecke Grüße aus Wien und machte noch in diesem Jahr den Niederösterreicher Richard Grasl zu seinem kaufmännischen Direktor.
“Gegen einen Toten kann man nicht kämpfen.” – weiter nach Kärnten, SP-Landeschef Reinhart Rohr meinte zu wissen, gegen wen er die Landtagswahl verlor.
“Man müsste seine Urne ins Gefängnis sperren.” – Schriftsteller Josef Winkler forderte aber nicht deshalb Haft für Jörg Haiders Asche.
“Uns ist Historisches gelungen.” – Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler (B) feiert, dass der österreichische Steuerzahler für die Kärntner Hypo blecht.
“Ich hab nichts, gilt nicht.” – ein wenig mussten halt die Kärntner halt auch den Geldbeutel schütteln, weil pleite sein darf nicht sein, konstatierte Finanzminister Josef Pröll (V).
“Anscheinend habe ich den Witz schlecht erzählt, weil ihn niemand verstanden hat.” – war überhaupt ein nicht so lustiges Jahr in Kärnten, kein Schenkelklopfen beim “Negerwitz” von Landeshauptmann Dörfler.
“Dörflers geistiger und weltpolitischer Horizont ist mit seinem Nachnamen erklärt.” – Altkanzler Franz Vranitzky (S) hat auch nicht gelacht.
“Es kann nicht sein, dass ich als Dummerl dargestellt werde, das nicht weiß, was es tut und deshalb nicht juristisch verfolgt wurde.” – Herr Dörfler will nicht zu dumm fürs Gericht sein.
“Sie haben erkannt mit Seitenblick, mich zu verurteilen wird ihr Glück! Nun dürfen Sie packen Ihren Ranzen und ins Ministerium abtanzen.” – die Justiz hat mittlerweile Claudia Bandion-Ortner (V) unter ihrer Fittiche – ins Amt begleitet von Helmut Elsners Häfen-Poesie.
“Ali du bist im Häfn, nimm das zur Kenntnis.” – überhaupt war der Knast 2009 prominent besucht, etwa von Alfons Mensdorff-Pouilly.
“Er ist ein großartiger Banker, der sicher keine Gesetzesverstöße begangen hat.” – auch Julius Meinl schaute kurz vorbei, was Karl-Heinz Grasser ganz und gar nicht verstand.
“Diesen Blödsinn vom Meischi brauch ich wie einen Kropf im Hals.” – KHG hatte heuer ohnehin so seine Sorgen mit den guten Freunden.
“Ich nehme das Urteil an.” – einer verschwand 2009 hinter Schloss und Riegel und verstand auch wieso, Josef F.
“Ich habe nach den Gesetzen vorzugehen, egal ob mich Rehlein-Augen aus dem Fernseher anstarren oder nicht.” – Innenministerin Maria Fekter (V) interessieren Paragrafen mehr als traurige Mädchen-Blicke.
“Arigona, in der Zeitung steht, du wirst abgeschoben.” – und die Behörden meinen, dass Arigona Zogaj ab in den Kosovo soll, erfährt sie per SMS.
“Endlich bin ich Basiswappler.” – einen Abschied der anderen Art hat bereits Alexander Van der Bellen hinter sich, nämlich den von der Grünen-Parteispitze.
“Ich habe einen Job, der mich wirklich 48 Stunden am Tag beansprucht und die Nacht noch dazu, wenn Sie so wollen.” – der EU-Kommission Adieu sagen heißt es für Benita Ferrero-Waldner (V), die ohnehin schon etwas überarbeitet wirkt.
“Den lieben Gott gibt es nicht.” – gar nicht angefangen hat Gerhard Maria Wagner, auch wenn ihn der Vatikan der Diözese Linz als Weihbischof schenken wollte.
“Ich bin da in einen Geschlechterkampf geraten.” – armer Mann – lassen ihn die Grünen Frauen doch tatsächlich nicht mehr nach Brüssel, den Johannes Voggenhuber.
“Ich bin zum Professor geboren.” – war das mit der Sandkiste doch nur ein Versehen, Alfred Gusenbauer (S) hat seine Berufung gefunden.
“50 Jahre Quelle. Und das ist erst der Anfang.” – vom Ende, die Quelle lässt im Jubiläumsjahr das Sprudeln.
“Alles, was mit Spekulation zu tun hat, ist böse.” – böse Börse, sagt der Kanzler.
“Die Armen wissen, wo die Reichen wohnen.” – und Caritas-Chef Franz Küberl lässt die Millionäre bibbern.
“Falls wir einen Streikbeschluss brauchen sollten, wird’s ihn geben. Und zwar in einer Zeitspanne, die zeigt, dass auch Beton sehr schnell reagieren kann.” – Schnell-Beton gab es von Lehrer-Gewerkschafter Walter Riegler, als es Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) wagte, mehr Präsenz der Pädagogen in der Klasse zu verlangen.
“Du bist genau um den Schädel zu klein, wo das Hirn drinnen sein müsste, und darum sollst du still sein! – Sie sind für mich im Sternzeichen ein Krokodil: eine große ‘Papp’n’ und ein kleines Hirn.” – mal Du, mal Sie – gemeint ist immer “der kleine Grosz”, den der große Faul von der Parlamentskanzel aus zum Krokodil machte.
“Schreien nützt nichts.” – gegen Zwischenrufe immun ist hingegen die erste gehörlose Abgeordnete des Nationalrats Helene Jarmer (G).
“Das war kein Renommierstück des Parlamentarismus.” – zu viel gekeppelt, Martin Bartenstein (V) zieht einen Schlussstrich unter den von ihm geleiteten Untersuchungsausschuss.
“H. kam in alkoholisiertem Zustand (…). Es war nicht möglich, mit ihm über politische Themen zu sprechen, er widmete die Aufmerksamkeit nur den anwesenden Damen.” – alt, für die Öffentlichkeit aber heuer neu – die Nöte des tschechoslowakischen Geheimdienstes mit Agent 00Z(ilk).
“Er ist so dieser Typus, der den Zweiten Weltkrieg – spät aber doch – noch gewinnen möchte.” – alt-bekannt – Ewald Stadlers (B) Hiebe gegen seinen alten Kampfgefährten Andreas Mölzer (F).
“Leute, die so etwas sagen, sind für mich nicht satisfaktionsfähig.” – der zückt wegen einer Orange aber keinen Säbel.
“Willkommen daheim.” – Heinz-Christian Strache nimmt die orange Verwandtschaft wieder auf im blauen Haus…
“Es tut gut, wieder zu Hause zu sein.” – …und Uwe Scheuch lässt sich gleich in der guten Stube nieder.
“Es war ein eiskalter Putsch.” – während es BZÖ-Chef Josef Bucher vor lauter Scheuchs gar fröstelt.
“Mit seinen Beschimpfungen schafft der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde ein Klima der politischen Brutalität, weswegen sich schon viele Bürger fragen, ob er nicht als Ziehvater des antifaschistischen Linksterrorismus bezeichnet werden sollte.” – der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (F) sägte 2009 mehrfach an seinem Stuhl…
“Ich könnte auch die Schlümpfe einladen und man würde eine Ku-Klux-Klan-Nähe andichten, nur weil beide Mützen tragen.”..und fühlte sich ziemlich oft verfolgt.
“Wir waren doch schon immer so.” – Vorarlbergs FP-Landesobmann Dieter Egger wiederum verstand nicht, wieso man sich plötzlich über antisemitische oder ausländerfeindliche Kampagnen bei den Freiheitlichen aufregt.
“Wir müssen die Gemäßigten stärken, damit wir die Fundamentalisten, die im Vormarsch sind, im Zaum halten und aus Österreich eliminieren.” – Innenministerin Maria Fekter (V) konnte es aber auch ganz schön.
“Ich habe gar keine Waffen. Nur Stöckelschuhe.” – wenigstens das Bedrohungspotenzial ihres Waffenarsenals scheint abschätzbar.
“Mein Chef soll nicht ständig die Augen zukneifen müssen, Regen – geht gar nicht, Nebengeräusche, Tiere (am See quaken gerne Enten, nicht einmal das möchte ich, während mein Chef spricht!)” – Kanzlersprecherin Angelika Feigl intervenierte den Kanzler von der stürmischen Seebühne ins ruhige Festspielhaus…
“Der Hahn gehört gerupft.” – …und Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) sollte Federn lassen, fanden die Audimaxisten.
“Als ich Faymann mit ausgestreckter Hand auf mich zukommen sah, war mir klar: Das kann nur einen Grund haben.” – da flog der Hahn dann doch lieber nach Brüssel.
“Ja, wenn wir uns in Erinnerung rufen, was in der politischen Diskussion ist, dann stellt man sich natürlich die Frage – warum finden sich manche Dinge immer wieder in der Diskussion, das ist halt auch ein generelles Diskussionsbedürfnis und wenn Sie die aktuelle Diskussion anschauen, so haben wir in mehreren Bereichen schon Diskussionen beobachtet.” – Vorschlag für den Neujahrsvorsatz – weniger diskutieren, Staatssekretär Schieder (S).