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Zielpunkt-Pleite: Sozialplan für Lagerarbeiter beschlossen

Eine Einigung zum Sozialplan für 209 Lagerplan beschlossen
Eine Einigung zum Sozialplan für 209 Lagerplan beschlossen ©apa (sujet)
Am Donnerstag beschloss das Arbeits- und Sozialgericht den Sozialplan für 209 ehemalige Wiener Zielpunkt-Lagerarbeiter. Niemand soll unter 1.000 Euro dabei erhalten, 2,1 Millionen Euro sollen nunmehr von der Pfeiffer-Gruppe kommen.

Nach einem monatelangen Streit zwischen der Gewerkschaft und Pfeiffer wurde nun einen Einigung hinsichtlich des Sozialplans erzielt. Ursprünglich hatte es einen solchen gar nicht gegeben, was der Zielpunkt-Mutter Pfeiffer massive Kritik der Arbeitnehmervertreter einbrachte.

Einigung noch vor dem Sommer

Jetzt lässt Pfeiffer 2,1 Mio. Euro statt der ursprünglich angebotenen 1,8 Mio. Euro springen. “Wir haben eine Einigung noch vor dem Sommer geschafft und verhindert, dass sich die Verhandlungen auch noch bis in den Herbst hineinziehen und die Betroffenen noch länger auf finanzielle Unterstützung warten müssen”, so vida-Gewerkschafter Andreas Gollner. Menschen mit Kindern, Alleinerzieher, ältere und langjährige Beschäftigte wurden besonders berücksichtigt. “Ebenso bringen Karenzzeiten keinen Nachteil bei der Berechnung und keiner der Beschäftigten bekommt weniger als 1.000 Euro”, so Gollner und Erich Schönleitner von der Pfeiffer-Gruppe in einer Aussendung.

Die meisten immer noch ohne Job

Das Pfeiffer-Logistikzentrum in Wien war nicht direkt von der Zielpunkt-Pleite betroffen. Da das Lager aber nur Zielpunkt als Kunden hatte, hat es mit Schließen der letzten Zielpunkt-Filiale zugesperrt. “Pfeiffer Logistik selbst besteht weiter, es handelte sich um eine Teilbetriebsschließung”, so Gollner zur APA. Die betroffenen 209 Mitarbeiter, die nun Geld sehen, sind großteils Lagerarbeiter (etwa 170 Personen). Der Rest sind Angestellte, sagte Gollner. “Viele haben Migrationshintergrund, sie waren teilweise sehr lang beschäftigt. Im Unterschied zu den Angestellten gibt es bei den Arbeitern im Handel nicht so eine hohe Fluktuation.” Die meisten der 209 Personen stehen noch immer ohne Job da.

Vorschlag beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht

Auf den Sozialplan haben sich Pfeiffer und Gewerkschaft erst via Gericht geeinigt. Vor Weihnachten habe Pfeiffer lediglich 1,8 Mio. Euro angeboten – “ohne Chance auf Erhöhung”, so Gollner. Nach langem Hin und Her haben die Streitparteien dann vor ein paar Wochen einen gemeinsamen Vorschlag beim Arbeits- und Sozialgericht eingebracht; dort läuft ein Schlichtungsverfahren. Am Donnerstag hat das Gericht den Sozialplan mündlich durchgewunken, die schriftliche Ausfertigung dürfte in zwei Wochen vorliegen.

Fakten zur  Zielpunkt-Pleite

Die Zielpunkt-Pleite hat insgesamt 2.700 Beschäftigte in 229 Filialen den Job gekostet. Im November 2015 hat die Pfeiffer-Gruppe die jahrelang Verluste schreibende Handelskette in den Konkurs geschickt, weil sie die 60 Mio. Euro, die zur Sanierung nötig gewesen wäre, nicht aufbringen konnte. Die Handelsangestellten haben ihre ausstehenden Gehälter aus dem Insolvenzentgeltfonds bekommen.

(APA/Red.)

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