Insgesamt stellen sich rund 46.000 Kandidaten den vom Bildungsministerium vorgegebenen schriftlichen Prüfungen. Deutsch ist das einzige Fach mit einheitlichen Aufgaben an allen Schulen. In den anderen Zentralmatura-Fächern sind die Aufgaben dagegen nicht gleich, sie unterscheiden sich je nach Ausrichtung des Schultyps bzw. etwa bei Fremdsprachen auch nach Dauer des besuchten Unterrichts in diesem Fach.
Zwei Texte in 300 Minuten
Die Prüfungskandidaten können in Deutsch eines aus drei “Aufgabenpaketen” auswählen, die jeweils unter einer thematischen Klammer stehen. Jedes der drei Pakete besteht aus zwei voneinander unabhängigen Aufgabenstellungen. Die Maturanten müssen innerhalb von 300 Minuten zwei (bei der Benotung gleich gewichtete) Texte verfassen. Wörterbücher dürfen verwendet werden, nicht aber Lexika. Eines der drei Pakete muss dabei eine literarische Aufgabe enthalten. Die Pakete können dabei nur im Ganzen gewählt und nicht einzelne Aufgaben aus unterschiedlichen Paketen kombiniert werden.
An 342 AHS findet die Zentralmatura bereits zum dritten Mal flächendeckend statt, an 325 BHS zum zweiten Mal. Eine Premiere feiert sie dagegen für die Kandidaten bei der Berufsreifeprüfung. Die seit 20 Jahren bestehende BRP ist für Kandidaten mit Berufserfahrung im zweiten Bildungsweg konzipiert und besteht aus vier Teilprüfungen, die – anders als die Matura an den AHS oder BHS – im Regelfall aber nicht auf einmal, sondern modulartig absolviert werden.
46.000 Kandiaten treten in Deutsch an
In Deutsch muss bei der BRP dabei sowohl schriftlich (Zentralmatura) als auch mündlich maturiert werden, in Mathematik nur schriftlich (Zentralmatura), in einer lebenden Fremdsprache entweder schriftlich (Zentralmatura in Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch) oder mündlich sowie im sogenannten Fachbereich mit einer schriftlichen Klausurarbeit (keine Zentralmatura) oder mit einer Projektarbeit inklusive Präsentation/Diskussion. Ebenfalls verpflichtend im Fachbereich ist eine mündliche Prüfung. Höchstens drei Teilprüfungen dürfen an einer Erwachsenenbildungseinrichtung abgelegt werden, eine muss an einer Schule abgenommen werden.
Insgesamt (AHS, BHS, BRP) treten im Fach Deutsch (in dem alle verpflichtend schriftlich maturieren müssen) knapp 46.000 Kandidaten an, 4.000 davon im Rahmen der Berufsreifeprüfung. Über alle Klausurfächer gerechnet werden knapp 122.000 Prüfungen zentral abgewickelt, für die 261.000 Aufgabenhefte bereitgestellt werden. Inklusive Ersatzheften ergibt das knapp fünf Millionen Druckseiten.
“Fleck” kann ausgebessert werden
Wer auf die schriftliche Matura einen Fünfer bekommt, hat die Möglichkeit zur Ablegung einer Kompensationsprüfung am 30. bzw. 31. Mai. Bei diesen (in den Zentralmatura-Fächern ebenfalls zentral vorgegebenen) mündlichen Prüfungen kann der “Fleck” ausgebessert werden.
Mit den schriftlichen Klausuren ist die Matura aber noch nicht erledigt. Bereits absolviert sein sollten die vorwissenschaftliche Arbeit (AHS) bzw. Diplomarbeit (BHS). Nach der schriftlichen steht dann noch die mündliche Matura an, die unabhängig vom Ergebnis der Klausuren abgelegt wird.
Kritik an Mathe-Matura
Letzte Prüfung am 12. Mai
Weitere Matura-Termine: Nach Deutsch folgen Englisch (5. Mai), Französisch (8. Mai), Spanisch (9. Mai), Kroatisch, Slowenisch und Ungarisch als Unterrichtssprache an den Minderheitenschulen (ebenfalls 9. Mai), (Angewandte) Mathematik (10. Mai), Italienisch (11. Mai) und als Abschluss Latein und Griechisch (jeweils am 12. Mai).

“Nicht Genügend” bei der Zentralmatura 2016

(APA)